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Liebesdrama

Japan 2009
Alternative Titel Tenshi no koi; 天使の恋

Regie Yuri Kanchiku
Drehbuch Yuri Kanchiku nach dem Handy-Roman von sin
Darsteller Nozomi Sasaki, Shosuke Tanihara, Hikaru Yamamoto, Mitsuki Oishi, Saki Kagami

Länge 120 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 1.8.10
©  Bilder Gaga, Screenshots molodezhnaja


STORY
Mit 14 hatte
Rio Ozawa (Nozomi Sasaki) ein traumatisches Erlebnis. Drei Jahre später hat sie sich davon äusserlich erholt, doch sie ist nicht mehr das brave Mädchen von damals. Vielmehr hat die hübsche Schülerin mit ihren Freundinnen Miho (Araki Nanaki) und Maki (Mitsuki Oishi) angefangen, sich zu prostituieren, und so viel Geld und Macht in ihrer Schule angehäuft. Sie haben sogar eine Technik perfektioniert, um naive Mädchen in ihre Gruppe zu rekrutieren, indem sie sie mir Freundschaft und Aufmerksamkeit überschütten. Ihr letztes "Opfer" ist die zuvor oft gehänselte Tomoko (Hikaru Yamamoto). Doch auf dem Höhepunkt ihres hedonistischen Teenie-Daseins passiert das Unerwartete: Rio verliebt sich - und zwar in den 35-jährigen Geschichtsprofessor Kouki (Tanihara Shosuke), den sie zuvor schon mehrmals zufällig getroffen hat. Er ist nicht nur schüchtern, er wird auch an einem Tumor sterben, der vor drei Jahren diagnostiziert wurde. Trotzdem lässt er sich von Rio erweichen.

 

REVIEW
"My Rainy Days" erinnert in mancherlei Hinsicht an den unterschätzten "Cruel Intentions", Hollywoods ebenso knackige wie bösartige Teenie-Umsetzung von "Les liaisons dangereuses". Dies gilt vor allem für die Anfangsphase, wenn mit viel Glamour und Chic die Rekrutierung einer Minderjährigen in einen Prostituiertenzirkel zeigt, und dies stets mit Pop und Freundinnen-Kitsch untermalt wird. Ganz nach dem Motto "endlich bin ich wer, weil ich ältere Kerle ficke, hurra!" Aber das ist natürlich Teil des perfiden Plans von Regiedebütant Yuri Kanchiku, uns bei der Beurteilung der Protagonistin Rio aus der Bahn zu werfen.

Ist sie böse? Ist sie manipulativ? Ist sie in ihre Rolle hineingerutscht? Ist sie letztendlich doch nur ein Teenager auf der Suche nach Halt - für sie auffindbar in Status und Freundschaft? Wohl alles auf einmal, und das macht die Figur so faszinierend. Man kann sie hassen, man muss etwas erschrecken, schliesslich ist das Gör erst 17, und doch kann man gar nicht anders, als das Ganze stets etwas kawaii zu finden. Süss eben. Dies ist mit ein Verdienst von Hauptdarstellerin Nozomi Sasaki.

Das Model trat zuvor schon in einem kleinen Part in The Handsome Suit auf, doch dies ist ihre erste Hauptrolle. Primär profitiert sie freilich von ihrem erstklassigen Aussehen, und die Kamera spielt neckisch damit, sie in erotischen Softcore-Bildern und in edelsten Roben glamourös einzufangen. Doch sie meistert eben auch diese Gratwanderung zwischen intriganter Schlampe und nettem Teenager überaus eindrücklich. Zudem bietet sie einen harten Kontrast zu ihrem The Handsome Suit-Co-Star Shosuke Tanihara. Der war dort ungeheuer komisch, hier hingegen verkörpert er den schweigsamen und trägen Aussenseiter, der nicht mehr viel mehr macht, als auf seinen Tod zu warten.

Doch so richtig glaubhaft ist die Anziehung nicht, vor allem nicht von Seiten Rios. Es sind ein paar Eckpunkte da, die eine Beziehung herstellen - etwa die Suche Rios nach Ruhe und Halt, Koukis Freude am Lebensgefühl der jungen Frau. Doch gerade weil der Kontrast so hervorgehoben wird, leidet darunter die Chemie zwischen den beiden. Es ist nicht der Altersunterschied an sich, ich wäre der Letzte, der den nicht akzeptiert, anhand eigener Erfahrungen, doch die Gegensätze-ziehen-sich-an-Liebe wirkt hier gekünstelt. Das heisst nicht, dass es nicht etliche süsse Momente gibt. Etwa der erste Kuss. Oder seine köstliche Verlegenheit, wenn das junge Mädel ihm vom Bahnsteig gegenüber zuwinkt und Küsse austeilt, während die Fahrgäste ihn halb bewundernd, halb irritiert anschauen. Und seine tränenreiche Aussage, er wollte doch ruhig sterben, und nun möchte er mehr Zeit - mit ihr.

Während diese Beziehung langsam aufblüht, verwelkt jedoch der Film Stück für Stück. Die Bösartigkeit schwindet, und es kommen typische Teeniefilm-Themen dazu. Dia gabs freilich schon vorher (Koukis Krebs ist von Anfang an ein buchstäblicher Klischee-Tumor im Skript), doch in der zweiten Hälfte treten sie massenhaft auf. Vom aus heiterem Himmel kommenden Subplot mit der depressiven Naoko (Saki Kagami) etwa bis hin zu vielen Spitalaufenthalten und Mussverständnissen. All das erstaunt ja nicht, schliesslich diente als Vorlage ein Handy-Roman von Autor "sin", der überaus populär war. Doch etwas enttäuschend ist der Wechsel schon.

Uns bleibt dafür ein von Kameramann Shin'ichi Kakuta ungeheuer edel in Szene gesetztes Werk, ein beeindruckendes Debüt der zauberhaften Nozomi Sasaki - und der vielleicht erste Film, bei dem der Penis von einer Gruppe Mädchen umschrieben wird als: "er sieht aus wie Barbapapa". Dieser Satz, man ahnt es, stammt aus der ersten Hälfte - der keckeren, der erotischeren, der weniger stromlinienförmigen. Die zweite Hälfte fällt dagegen ab, es zeigen sich Längen und Klischees. Doch als Ganzes ist "My Rainy Days" noch immer ein gelungenes Unterfangen. Eines, das sein Potential nicht ausschöpft, aber immerhin stets sehenswert bleibt.

 

MEINE DVD
Singapur, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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