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Gangsterfilm. Indien. Hindi
Alternative Titel -

Regie Deepak Balraaj Vij
Drehbuch Deepak Balraaj Vij
Produktion Jeetendra Shukla
Songs
Shreerang Aras
Kamera Manish Bhatt
Choreogr
afie Kamal Nath, Vicky Borade
Darsteller Seema Biswas, Vikram Singh, Rinku, Govind Namdeo, Manoj Joshi

Länge 115 Min.

Kinostart 23.9.2005
Trade classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. ..

©  Text Marco, molodezhnaja 7.11.05
©  Bilder Leena, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der junge "Romeo" Ram (Vikram Singh) lebt in Mumbai ein sorgenfreies Leben. Als er sich in die Bartänzerin Shalu (Rinku) verliebt, scheint das Glück perfekt. Eines Nachts besuchen er und seine Freunde das Lokal, in dem Shalu tanzt. Polizisten dringen ein und nehmen Romeo fest, da er im Besitz einer Waffe war, die der schmierige Maujmasti ihm untergejubelt hat. Für das "Vergehen" wandert Romeo über vier Jahre in den Knast. Als er wieder freikommt, lässt er sich vom Gangsterboss Vijay Bhaichara (Govind Namdeo) anheuern und tötet als erstes Maujmasti. Dadurch erregt er die Aufmerksamkeit der skrupellosen Polizistin Inspektor Anjali (Seema Biswas).

 

REVIEW
Deepak Balraaj Vij ist kein Ram Gopal Varma. Gangsterfilme mögen momentan in Bollywood en vogue sein und lassen sich günstig produzieren, doch wenn man dazu kein Talent hat, sollte man lieber die Finger davon lassen. Vij dreht seit den 80ern wenig erfolgreiche Filme und "Mumbai Godfather", sein lahmer Versuch eines harten Gangsterfilms, ging genauso in die Hosen: Das Machwerk ist sturzlangweilig, voller Logiklöcher und frei von inszenatorischem Reiz.

Doch vor allem gibt es keine Sympathieträger. Ich habe nichts gegen einen Film ohne Helden - ein paar Grau-Schattierungen sind in Bollywood, wo gerne schwarz und weiss gemalt wird, ja auch nicht schlecht. Doch selbst ein Antiheld braucht gewisse Sympathien auf seiner Seite. In "Mumbai Godfather" sind alle Charaktere Hampelmänner oder komplette Idioten. Unser vermeintlicher Held, tranig gespielt vom Debütanten Vikram Singh, erzeugt weder bei seinem Auf- noch seinem Abstieg irgendwelche Sympathien. Seine ebenfalls frisch ins Business eingestiegene Leinwandpartnerin Rinku, die ausser ihrer Anatomie keine Talente vorzuweisen hat, gibt ihre klischierte Bar-Tänzerin ohne erkennbare Linie.

Am schlimmsten weg kommt aber Seema Biswas. Nachdem ich dieses Jahr bereits mit Inspector Kiran einen unsäglichen weiblichen Polizeicharakter erleben musste, doppelte Bandit Queen-Star Biswas mit "Inspecor Anjali" nach. Sie chargiert grässlichst und weiss nicht, wohin sie mit ihrer Figur gehen soll. Ist sie eine Repräsentantin für die Korruption in der Polizei oder ist sie doch die wackere Heldin, die Kriminalität ausrottet? Reizvoll wäre es ja schon, wenn sie beides sein könnte - doch der Film plädiert eher für den korrupten Teil. Erst in einem unnötigen Epilog mutiert sie zur ehrenvollen Heldin, die im Namen eines fragwürdigen Moral- und Rechtsempfindens Selbstjustiz verübt.

Mit solch einem dubiosen Charakter kommen manche Zuschauer nicht zurecht. Sind ihre Taten nun lobenswert oder soll man sie verachten? Ein deutlicherer Leitfaden wäre angebracht. Damit meine ich nicht, sie solle gut oder schlecht sein - aber dem Regisseur fehlt es an einer Vision für diesen Charakter. Was will ich mit ihr erreichen? Welche Funktion hat sie im Plot? Das sind Fragen, die er sich hätte stellen sollen. Letzteres kann man halbwegs beantworten, ersteres nicht. Und selbst ihre Funktion ist rudimentär, da die ganze Erzählweise mit der Rahmenhandlung und den Zeitsprüngen amateurhaft bis plump daherkommt.

Wenn wir gerade bei Funktion im Plot sind: Den ganzen Romantik-Teil könnte man spicken. Chemie haben die beiden Frischlinge eh keine und nachdem sie innert Sekunden zueinander gefunden haben, werden sie bereits wieder auseinandergerissen, nur um in schlecht montierten und künstlerisch wertlosen Songs ihre Liebe zu beklagen. Oder sich zu freuen, wenn sie wieder zusammen kommen. Der einzige Sinn dieser Romantik-Handlung ist es, den Film kommerzieller zu machen und Songs zu ermöglichen - eine akute Fehlkalkulation, da mit einer solchen faden Flirterei zwischen zwei schauspielerischen Nieten auch das letzte Bisschen Spannung der Gangster-Geschichte flöten geht.

Kurz: "Mumbai Godfather" ist langweiliges Amateurkino, für das niemand zwei Stunden seiner kostbaren Zeit opfern sollte. Schwach gezeichnete Figuren verkörpert von müden oder chargierenden Mimen in einer ebenso spröden wie belanglosen Handlung - das kann man sich auf jeden Fall sparen. Dass die Moral des Films viel widersprüchlicher ist, als es das DVD-Cover weismachen will ("We show today's youth trapped in a vicious circle. The reason: corruption") hilft auch nicht gerade weiter. Und der Umstand, dass die Story "auf wahren Begebenheiten" basiert, ist bei dieser miesen Fiktionalisierung eh nur einen entnervten Seufzer wert.

 

SONGS
1) Chalti Hai Kya - Fades "die Liebenden treffen sich"-Stück..
2) Likh Diya Dil - "Müder Nachtclub-Track mit etwas Lesben-Chic.
3) Tera Pyar Hai - Mattes Wehklage-Liebeslied zum falschen Zeitpunkt.
4) Daar Gaya - Mässiger "crime is fun"-Song.
5) Tanha Tanha Yeh Dil - Passable Ballade, aber nicht gut platziert.
6) Jo Chaha Oh Hua - Kurz auf die letzte Nummer folgendes, absolut deplaziertes Stück mit gestellten Standard-Posen.

 

MEINE DVD
Leena (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * (Schlankes Digipack. Schlechtes Bild, verkratzt und verschmutzt, Ton schwach. Keine Extras)

 

BESTELLEN 
indiaweekly (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
Khojhyderabad ("Dull fare!")

 

SCREENSHOTS

 


 

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