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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Ich habe Gandhi nicht getötet (Übersetzung)

Regie Jahnu Barua
Drehbuch Jahnu Barua, Sanjay Chouhan
Produktion Anupam Kher
Musik Bappi Lahiri
Kamera Raaj A. Chakravarti
Darsteller Anupam Kher, Urmila Matondkar, Addi, Waheeda Rehman,
Prem Chopra, Boman Irani, Parvin Dabas, Rajit Kapoor, Sudhir Joshi, Raju Kher
Länge 99 Min.

Kinostart 30.9.2005
Trade classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 9.12.05
©  Bilder Yashraj, Screenshots molodezhnaja


STORY
Uttam Chaudhary (Anupam Kher) war ein angesehener Hindi-Professor an der Uni von Mumbai. Nun ist er pensioniert, doch das vergisst er immer wieder, denn er leidet an Demenz. Selbst dass seine Frau vor einigen Monaten verstorben ist, muss ihm seine Tochter Trisha (Urmila Matondkar) immer wieder erklären. Trisha pflegt den Vater liebevoll, ihr älterer Bruder Ronu schickt aus Amerika das Geld und der jüngere Bruder Karan (Abbi) versucht, mit den Zuständen im Haus klarzukommen. Uttams Zustand verschlechtert sich konstant. Eines Tages verkriecht er sich verwirrt unter dem Bett und sagt zu seinen Kindern: "Ich habe Gandhi nicht getötet!"

 

REVIEW
Der gefeierte, aus dem Bundesstaat Assam stammende Regisseur Jahnu Barua inszenierte mit "Maine Gandhi Ko Nahin Mara" ein ungewöhnliches Drama, das ganz auf seinen Star zugeschnitten ist: Anupam Kher, für diesen Film in den Credits aufgeführt als Anupam P. Kher. Der stetige Nebendarsteller, Komiker und Ex-Zensurbehörden-Chef produzierte den Film auch gleich selbst und sicherte ihm einen Kino-Release. Es ist leicht zu sehen warum: Das Werk liegt ihm am Herzen.

Kher blüht auf in seiner Rolle, er bewegt und berührt mit kleinen Gesten, ohne allzu sehr in Klischees abzudriften. Demenz ist schon ohne Zutun grossartiger Akteure ein bedrückendes Thema, das mir immer ganz besonders auf den Magen schlägt. Der langsame Verlust des angesammelten Wissens und damit der eigenen Existenz ist ein qualvoller Gedanke, zumal dies nicht schlagartig passiert und einem Betroffenen durchaus bewusst ist. Das preisgekrönte Drama "Iris" hat ein ähnliches Schicksal bereits eindrücklich geschildert, auch in diesem Fall war ein zuvor hochintelligenter Mensch vom langsamen Entschwinden der geistigen Fähigkeiten betroffen.

Dieser Teil des Films gefiel mir deswegen ungemein gut. Das Thema geht mir an die Nieren und da Kher den Zerfall so beklemmend und subtil spielt, rührt er bereits zu Tränen. Die anderen Schauspieler unterstützen ihn formidabel: Die von mir stets geschätzte Urmila Matondkar liefert abermals eine erstklassige Leistung als leidende, aber unterstützende Tochter. Man kann ihr Spiel leicht unterschätzen, doch es steht jenem von Kher in nichts nach. Newcomer Addi agiert souverän, die Altstars Waheeda Rehman (als Trishas Boss) und Prem Chopra (als Senior-Arzt) verleihen dem Film zusätzliche Würde.

Der Filmtitel "Ich habe Gandhi nicht getötet" gibt aber bereits vor, dass sich der Film nicht alleine um Anupam Khers Schicksal dreht. Vielmehr wird es verwoben mit einem der traumatischsten Ereignisse der jüngeren indischen Geschichte: Der Ermordung von Mohandas Karamchand Gandhi, dem der Streifen gewidmet ist. Die Überblendung vom Leid des Professors zu seinem Jugendtauma, das mit Gandhis Ermordung 1948 verknüpft ist, ist nicht 100% sauber geglückt und war für mich etwas frustrierend. Es scheint beinahe, als rücke das Drama der Familie zugunsten eines grösseren Dramas in den Hintergrund. Noch schlimmer wird diese dramaturgische Umwälzung gegen Schluss, wenn "Maine Gandhi Ko Nahin Mara" die ursprüngliche Story beinahe vergisst. Der Monolog von Kher gegen Ende des Films hat mich auch berührt, doch ganz ehrlich: Mich hätte mehr interessiert, was denn aus dem Professor wird. Regisseur Barua suggeriert ein paar Dinge, doch die Demenz der Hauptfigur ist der Demenz Indiens gewichen. Der Appell wider das Vergessen, der Appell für die Rückbesinnung auf die Gandhi'schen Werte ist durchaus schön und ehrenvoll - doch ist dieser Wechsel fair gegenüber der Figur von Uttam Chaudhary?

Meines Erachtens nicht. Der Film verpasst eine höhere Note wegen dem kontinuierlichen Wandel hin zum "Message Movie". Diese Botschaft ist durchaus gut und ich mochte sie, doch ich mochte den Film über die Demenz eines alten Mannes noch viel mehr.

Trotzdem bekommt "Maine Gandhi Ko Nahin Mara" meine absolute Empfehlung. Die Schauspieler sind grandios, die Klaviermusik kein aufdringliches Geklimper, sondern schöne Begleitklänge - Songs gibts zum Glück keine. Die Bildsprache ist dezent und überzeugend, die Dialoge von pointierter Kraft. Etliche Szenen treiben das Wasser in die Augen. Und über allem thront Anupam Kher, der vielleicht die leichteste Aufgabe hatte, da die Rolle ihm regelrecht auf den Leib geschneidert wurde, aber sie derart grandios meistert, dass man nur applaudieren kann. Ihm und dem ganzen Film.

 

SONGS
-

 

MEINE DVD
Yashraj (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (
Ziemlich scharfes Bild, ein paar Extras).

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
bollywoodblog.de (10/10)
indiafm.com (1/5)
BBC (4/5)
Rediff.com ("A masterpiece")

 

SCREENSHOTS

 


 

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