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Liebesdrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
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Regie Harnam Singh Rawail
Drehbuch Harnam Singh Rawail, Vinod Kumar nach einer Story von Vinod Kumar
Produktion Harnam Singh Rawail
Songs Naushad
Kamera G.Singh
Choreografie B. Hiralal, B. Sohanlal
Darsteller Rajendra Kumar, Sadhana, Ashok Kumar, Nimmi, Johnny Walker,
Pran, Rehman, Ameeta, Sundar, Murad, Mumtaz Begum, Pachhi
Länge 170 Min.

Kinostart 1963
Box office classification
Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 10.6.07
©  Bilder Bollywood Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der junge Dichter Anwar Hussain Anwar (Rajendra Kumar) verliebt sich am College in die schöne Husna (Sadhana). Da ihr Gesicht unter einer Burka versteckt ist, kann er sie nicht sehen - doch sein Herz ist sofort vergeben. Als er mit seinem Freund Binda Din Ghayal (Johnny Walker) nach Lucknow fährt, macht er die Bekanntschaft des Nawab Buland Akhtar (Ashok Kumar), einem der
angesehensten
Männer der Stadt. Anwar weiss nicht, dass der Nawab in seine ältere Schwester Najma (Nimmi) verliebt ist, sie jedoch wegen Standesunterschieden nicht heiraten kann: Najma arbeitet nämlich als Tänzerin, um Anwars Studium zu finanzieren, das nach dem Tod der Eltern in Gefahr war. Als Anwar dem Nawab einen Besuch abstattet, erlebt er eine ganz andere Überraschung: Dessen Tochter ist Husna - und da sie ihn erkennt und nach vorsichtigen Flirtversuchen auch ihm klar wird, wen er vor sich hat, werden rasch Hochzeitspläne geschmiedet. Doch ist eine Allianz überhaupt möglich?

 

REVIEW
H.S. Rawail, Vater des Actionregisseurs Rahul Rawail (Jo Bole So Nihaal), inszenierte 1976 mit seinem zweitletzten Film Laila Majnu einen Klassiker unter den Bollywood-Tragödien und einen Film, der getränkt ist in den Werten und Gepflogenheiten des "Muslim Social", jenen von der moslemischen Hochkultur Indiens geprägten Liebes- und Sozialfilmen, die von tragischen Romanzen, von Standesunterschieden und göttlicher Fügung berichten. Schon 1963 wagte sich Rawail mit "Mere Mehboob" an einen ähnlichen, jedoch deutlich weniger tragischen Stoff. Der Plot entwickelt sich in der Nawab-Welt von Lucknow und er funktioniert auch nur da. Nämlich in einer Welt der Poesie, des strengen Standesdenkens und der ritualisierten Schüchternheit.

Letzteres ist Ausgangspunkt mehrerer Verwechslungen und Rätsel im Film, denn nur in einer Gesellschaft, in der Frauen sich Männern verhüllt zeigen oder selbst bei einem langen Gespräch hinter einer Trennwand sitzen, ist ein derartiges Szenario überhaupt glaubhaft. Für jemanden, dem eine solche forcierte Sittenstrenge fremd ist, ist es hin und wieder schwer zu akzeptieren, wie die Figuren handeln. Kann man sich mit einer einzelnen Berührung in eine Frau unter einer Burka verlieben? Kann man selbst bei höchster Anspannung und Neugier darauf verzichten, hinter eine kleine Trennwand zu gucken? In "Mere Mehboob" geht das. Da halten sich die Menschen an Normen von Sitte, Güte und Gesellschaft. Und wenn sie ausbrechen, droht stets Gefahr, die nur durch einen erneuten Akt der Güte oder Busse wieder in Ordnung kommen kann.

Der ganze Film hat daher etwas Fatalistisches, aber ohne die oft begleitende Schwere, die etwa einen Laila Majnu vielfach lähmt. "Mere Mehboob" ist unverkrampfter und lockerer - nicht zuletzt daher auch leichter zu konsumieren. Doch wenn die Tragödie einschlägt, dann tut sie dies stets heftig. Wenn das Skript einen groben Mangel hat, dann ist es der, dass fast jedes Problem in der darauf folgenden Szene bereits wieder gelöst wird oder Missverständnisse aus dem Weg geräumt werden. Dramaturgische Bögen, die sich über den ganzen Film ziehen, sind da, doch es bleibt ein etwas episodisches Gefühl zurück: Eine Sorge wird aufgebaut, eine Sorge wird eliminiert. Die nächste Sorge aufgebaut, die nächste eliminiert.

Nichtsdestotrotz ist das Drama absolut sehenswert. Primär wegen der Darstellung dieser Nawab-Welt mit ihren Bauten, ihren Riten und ihrer Musik, hier wunderbar umgesetzt von Naushad. Die Songs wiederum filmt Rawail stilvoll ab und seine Damen tanzen dazu elegant. Doch sie tanzen nicht nur gut, sie spielen auch so - allen voran natürlich die schöne Sadhana in ihrem ersten Farbfilm. Ihre Präsenz ist atemberaubend, ihre Mixtur aus Schüchternheit und Stärke herrlich anzusehen. Ihr zur Seite stehen mit 50's-Jungstar Nimmi (in einer ihrer letzten grossen Rollen) sowie Ameeta zwei souveräne Schauspielerinnen. Die Männer arbeiten hart, mit ihnen mitzuhalten. Ashok Kumar schafft es dank seiner Würde. Schwerer hat es Hauptdarsteller Rajendra Kumar. Er war neben Shammi Kapoor der wichtigste "neue" Star der 60er und an den Kinokassen eine treibende Kraft. Doch mit seinen stets etwas schläfrigen Augen wirkt er passiv. Das Spiel in "Mere Mehboob" hat dennoch seine Reize.

Mit solchen Stars, der zauberhaften Musik, der soliden Kameraarbeit und der kompetenten Inszenierung ist "Mere Mehboob" bereits ein Film mit Format. Doch es ist der Inhalt, der mit seinem Einblick in die Kultur ebenso fasziniert wie mit dem rührenden Ende, welcher dem Film wahre Grösse verleiht. Für eine bessere Bewertung ist das Liebesdrama etwas gar lang, der Humor etwas gesucht und Kumar leicht blass; ausserdem wäre eine weniger schnelle Lösung der einzelnen Probleme drehbuchtechnisch gewitzter gewesen. Doch wer auf Bollywood'sche Muslim Socials steht, der findet hier viel Schönes, Rührendes und sonst wie Ansprechendes. Und er findet Sadhana in einer wie für sie gemachten Rolle.

 

MEINE DVD
Bollywood Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Bild oft mit Flecken und Verfärbungen. Wenig Kratzer, dafür manchmal Bild mit zu starkem, Eastman-typischen Pink-Bild)

 

BESTELLEN 
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EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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