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Drama
Südkorea 2007
Alternative Titel Hwaryeohan hyuga;
화려한 휴가

Regie Ji-hun Kim
Drehbuch Seong-yeon Park, Hyeon Nah
Darsteller
Sang-kyung Kim, Sung-kee Ahn, Yu-won Lee, Jun-gi Lee, Cheol-min Park

Zuschauer 6'831'917 
Länge
120 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 31.1.08
©  Bilder CJ Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Am 26. Oktober 1979 stirbt der südkoreanische Diktator Jung-hee Park bei einem Attentat. Doch die Hoffnung der Bevölkerung auf ein Leben in Demokratie zerschlägt sich am 12. Dezember, als Doo-hwan Jeon mit einem Militärcoup an die Macht kommt. Im Frühling 1980 ruft er das Kriegsrecht aus. Studenten gehen ab dem 18. Mai auf die Strasse, um zu protestieren. Die Armee reagiert mit skrupellosem Schusswaffeneinsatz. Besonders hart getroffen wird die
Universitätsstadt Gwangju, in der der Taxifahrer Min-woo (Sang-kyung Kim) mit seinem jüngeren Bruder Jin-woo (Jun-gi Lee) und seiner Geliebten Shin-ae (Yu-won Lee) lebt. Als die Soldaten in der Stadt ein Massaker anrichten und dabei auch Jin-woo töten, nimmt Min-woo den Kampf gegen das Regime auf und tritt der Widerstandsorganisation des Ex-Offiziers Heong-soo (Sung-kee Ahn) bei.

 

REVIEW
Koreas jüngere Geschichte mit ihren Turbulenzen ist immer wieder für Filmstoff gut. Regisseur Ji-hun Kim (Mokpo, Gangster Paradise) nahm sich in "May 18" eine Periode der 80er-Jahre vor, die in westlichen Geschichtsbüchern bestenfalls eine Randnotiz wert ist, die koreanische Geschichte aber entscheidend prägte: das Gwangji-Massaker. Die Tatsachen alleine sind schon schockierend und so deftig die eingeschlagenen Schädel und totgeschossenen Menschen, welche die Soldaten hier hinterlassen, auch sein mögen - in Wahrheit waren die Aktionen der Militärs sogar noch brutaler. Es ist schon erstaunlich, wie diese heute blühende Industrienation noch vor wenigen Jahren derart durchgeschüttelt wurde. Durchgeschüttelt wird man auch als Zuschauer, wenn man diese unglaublichen Menschenrechtsverletzungen sieht. Kim fängt sie melodramatisch, aber kraftvoll ein. Jeder Schuss sitzt.

Das gilt aber leider nur für die Gewaltakte an sich. Der Rest taugt nicht halb so viel. So ist etwa der Einstieg extrem zäh, die Figurenzeichnung überzeugt ebenso wenig wie der schale Humor oder die sich anbahnende Melodramatik. Kurz und gut: Der Anfang von "May 18" ist schrecklich langweilig. Danach rappelt sich das Drama zwar auf, doch es leidet noch unter weiteren Hängern. Kim schafft es einfach nicht, seinen Stoff auch ausserhalb der Konfrontationen zwischen Militärs und Rebellen interessant zu gestalten.

Das liegt am Pathos, dem lehrmeisterlichen Abhaken der historischen Eckpunkte, der fehlenden visuellen Eingebung und den nicht besonders gut entwickelten Figuren - aber es liegt nicht an den Akteuren. Die leisten, zumindest in den Hauptrollen, ansprechende Arbeit. Sang-kyung Kim (The World of Silence) gibt den unfreiwilligen Helden, der in den Strudel der Gewalt gezogen wird, mit leiser Kraft. Der Veteran Sung-kee Ahn (Hanbando) spielt mit Macho-Charisma den stoischen Anführer. Etwas zu wenig zum Zug kommt Yu-won Lee (When Romance Meets Destiny), die dem männerlastigen Film wenigstens zu etwas weiblicher Präsenz verhilft.

"May 18" ist sicherlich kein grosses Schauspielkino, doch die soliden Leistungen der Akteure kombiniert mit der authentischen 80er-Jahre-Ästhetik und vor allem den schockierenden Szenen militärischer Abschlachterei machen den Film noch halbwegs sehenswert. In Südkorea lockte er denn auch prompt die Massen ins Kino: Mit gut sieben Millionen Zuschauern und einem Einspielergebnis von 50 Millionen Dollar avancierte "May 18" zum zweiterfolgreichsten Film 2007 hinter D-War. So gut wie diese imposanten Zahlen es suggerieren, ist der Film freilich nicht. Zu lang, zu holprig, zu melodramatisch ist er und es fehlt an Vielschichtigkeit, was vor allem dem potentiell bewegenden Finale weh tut: Es lässt überraschend kalt. Die Opfer von 1980 hätten Besseres verdient. Doch einmal anschauen ist sicher nicht verkehrt - vor allem nicht für all jene, die sich für koreanische Geschichte interessieren. Das Skript mag von den tatsächlichen Ereignissen abweichen, doch hier steckt genügend Diskussionsstoff für ein historisches Kaffeekränzchen drin.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 und DTS mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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