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Drama
Japan / Südkorea 2002
Alternativer Titel
-

Regie Hideo Nakata
Drehbuch Yoshihiro Nakamura und Ken-Ichi Suzuki
Darsteller
Hidetoshi Nishijima, Johny Yoshinaga, Kumiko Aso, Yumi Asou, Mayumi Wakamura

Länge 99 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 3.11.07
©  Bilder Digital Nega, Screenshots molodezhnaja


STORY
1965: Die Star-Schauspielerin
Keiko Yoshino (Yumi Aso) will heiraten und steigt darum aus dem Business aus. Das zerstört die Karriere von Ken Mihara (Hidetoshi Nishijima), mit dem sie 17 Filme gedreht hat und der nur als ihr Leinwandpartner akzeptiert wird. Dieser Rückschlag treibt den ehemaligen Kinderstar in die Alkoholsucht und als auch noch seine Frau Chizuru (Mayumi Wakamura) bei einem Autounfall stirbt, zieht sich Mihara aus dem Geschäft zurück. Im Jahr 2000 findet er als 65-Jähriger (Johny Yoshinaga) noch einmal den Weg auf ein Filmset. In einem billigen Arztfilm soll er einen Sterbenden spielen. Seine Leistung überzeugt nicht, nur die junge Prop Managerin Mio (Kumiko Aso) hält zu ihm.

 

REVIEW
Am Anfang wähnt man sich in einem Horrorfilm - gar keine echte Überraschung, schliesslich stand mit Hideo Nakata, Regisseur von Ring und Dark Water
, ein Mann mit Genre-Erfahrung hinter der Kamera. Doch ein paar Dinge stimmen nicht. Die Schauspieler agieren viel zu hyperaktiv, die Dialoge sind etwas gestelzt. Und wenn die Hauptdarstellerin ihr makelloses Filmstar-Gesicht elegant gegen die Kamera dreht, merkt man, dass dies entweder ein schlechter Film ist. Oder ein Film im Film. Zu unserem Glück ist letzteres der Fall, bald schreit ein Regisseur "cut!" und wir befinden uns auf einem Filmset im Jahr 1965. Die Anfangssequenz erhält dadurch eine ironische Färbung und markiert einen gelungenen Einstieg in diesen kleinen Film.

Klein gilt hier auf fast allen Ebenen. So wirkt die Inszenierung unspektakulär, den kühlen Bildern sieht man ihren digitalen Ursprung an und die Geschichte ist für die meisten erfahrenen Filmgucker auch rasch durchschaut. Ein Werk von kleinen Ambitionen, könnte man sagen. Doch Nakata wertet das Drama mit einigen netten Kniffen auf. Da wäre etwa die Ironie. Nicht nur de Anfangssequenz ist zum Schmunzeln, auch später schleicht sich Humor ein. Etwa in der Person des völlig untauglichen Regisseur der Jahr-2000-Episoden. Er beantwortet schon mal während dem Dreh einen Handy-Anruf und erklärt "Omen 2" zu seiner grössten Inspiration. Der Typ scheint ein Seitenhieb auf eine Generation junger, undisziplinierter Regisseure zu sein. Doch selbst wenn nicht so gedacht: Die Figur ist amüsant.

Gleiches gilt auch für die Darstellung der Filmbosse im Jahr 1965, die diskutieren, wie sie Kino am Leben halten wollen und gegen das TV bestehen können. Nicht zuletzt ist auch der Film, der im Jahr 2000 gedreht wird ("Dr. Samejima - The Movie") ein feiner Seitenhieb gegen die Kultur von schnell abgedrehten Billigfilmen mit ihren unsäglichen Starlets und Teenieboys in den Hauptrollen. Wichtig ist aber, dass Nakata nicht einfach zum Rundumschlag ausholt. Es schwingt stets auch viel Gefühl fürs Kino mit, fürs klassische mehr, als fürs heutige, doch ein zentraler Satz, der spät im Film ausgesprochen wird ("Ich verspreche, ich werde nicht aufhören, Filme zu drehen"), deutet Nakatas Liebe zum Kino an - in welcher Form auch immer, schliesslich ist "Last Scene" selbst billig und digital gedreht.

Die Nostalgie und mehr noch die Wehmut weitet sich denn auch auf die Figuren aus - vor allem auf Mihara. Den alten Mihara spielt der Musiker Johny Yoshinaga mit wenig Gefühlsregungen, aber daher umso überzeugender. Wenn er erstmals am Set auftaucht, erklären die Produzenten, er sähe zu jung aus und müsse geschminkt werden. Die Maskenbildnerin macht sich an die Arbeit und erkennt, dass er eine Grundierung aufgetragen hat. Kaum ist die weg sieht Mihara dann wirklich alt aus. Gezeichnet von einem harten Leben. In Nullkommanichts wird er zur tragischen Figur und man fühlt mit ihm.

"Last Scene" ist technisch sicherlich nichts Grossartiges, selbst inhaltlich lässt sich für einen gewieften Filmfan wenig erkennen, was neu oder packend wäre. Doch der auf Sparflamme köchelnde Film bringt einem in eineinhalb Stunden das Kino damals und heute näher, erzeugt Nostalgie und Wärme ohne grosse Show-Effekte. Die Akteure chargieren bisweilen, doch das scheint durchaus gewollt, um den B-Movie-Charakter des Films und mehr noch der Filme-im-Film zu unterstreichen. Die immer wieder aufblitzende Ironie verstärkt diesen Eindruck noch. Wer also unter die Oberfläche des simpel gestrickten Melodramas blickt, wird so manches erkennen, das anspricht und inspiriert.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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