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Tragikomödie. Indien. Hindi
Alternative Titel
Kyon Ki... It's Fate; Kyon Ki?

Regie Priyadarshan
Drehbuch Priyadarshan
Produktion Mukesh Talreja, Sunil Manchanda
Songs Himesh Reshammiya
Kamera Thiru
Choreografie Pony Varma, Brinda
Darsteller Salman Khan, Kareena Kapoor, Jackie Shroff, Om Puri,
Rimi Sen, Kurush Deboo, Aroon Bakshi, Manoj Joshi, Sunil Shetty
Länge 155 Min.

Kinostart 2.11.2005
Trade classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 9.12.05
©  Bilder Viva / WEG, Screenshots molodezhnaja


STORY
Anand Sharma (Salman Khan) wird in die psychiatrische Klinik von Dr. Khurana (Om Puri) eingeliefert. Er war angeklagt, seine Frau ermordet zu haben und wurde vom Gericht für schuldunfähig erklärt, da er wahnsinnig sei. Anand lebt sich schnell ein und freundet sich mit den anderen Insassen ein. Seine Pflege übernehmen schroffe Ärzte - und Dr. Sunil (Jackie Shroff), der Anand von früher kennt und ihn deshalb gut behandelt. Ein Auge auf ihn wirft auch Khuranas Tochter Dr. Tanvi Khurana (Kareena Kapoor), erst aus Abscheu, da er die Insassen-Nummer einer geliebten Ex-Patientin trägt - später aus Faszination, denn sie erfährt die Wahrheit über Anand und seine Ehefrau Maya (Rimi Sen).

 

REVIEW
"Kyon Ki" ist das Remake von Priyadarshans eigenem Malayalam-Hit
"Thalavattam" (1986) und nimmt Elemente des Hollywood-Klassikers "One Flew Over the Cukoo's Nest" (1975) auf - leider ohne grossen Erfolg. Priyadarshan beweist Mut mit dem Thema und der Besetzung, doch sowohl vom Inhalt wie auch von der Erzählweise her ist "Kyon Ki" ein Reinfall. Schöne Bilder, talentierte Stars, aber kein richtiger Handlungsbogen, keine echte Spannungskurve und schon gar kein konstanter Ton. Alle paar Minuten wechselt die Stimmung von schlechtem Slapstick zu klebriger Melodramatik und wieder zurück zu "Irre sind lustig"-Humor.

Die völlige Absenz von politischer Korrektheit schlägt mit der Zeit auch auf den Magen. Dass die Patienten untereinander von "pagal" (irr) reden, kann man ja noch akzeptieren, doch der Film selbst scheint auf sie mit diesem Eindruck herabzuschielen. Priyadarshan nutzt den Aufmarsch der klischierten Wahnsinns-Fälle denn auch nur, um schlechte Pointen auszuspielen. Bei Milos Forman hatte jede Figur einen tragischen Background, sie war nicht einfach zum Auslachen da. In "Kyon Ki" kann man sich jedoch des Eindrucks nicht erwehren, dass hier eine Freakshow präsentiert werden soll, die nur der Erheiterung des Publikums dient. Mitschuld daran hat auch Salman Khan, der kindisch chargiert. Es ist ein schmaler Grat zwischen der überzeugenden Darstellung von geistiger Behinderung und lächerlich machender, infantiler Beinahe-Parodie.

Mit Priyadarshans Vorstellung von Humor hatte ich ja schon immer mehr Mühe als die meisten indischen Zuschauer - selbst bei seinen gefeierten Filmen. Hier jedoch fällt er völlig auf die Nase. Und nicht nur beim Humor. Die Rückblende, die Salmans und Rimis Vergangenheit zeigt, ist sterbenslangweilig. Das Finale, in dem Om Puri zum Fiesling mutiert, will und will nicht enden. Und der Schluss, für einmal ein Element, das ziemlich deutlich aus "Kuckucksnest" entlehnt ist, spult Priyadarshan im Schnelldurchlauf ab, wodurch enorm aufgesetzt wird. "Kyon Ki" hat sich diesen tragischen Schluss gar nicht verdient!

Aus medizinischer Sicht ist der ganze Film sowieso eine Katastrophe. Elektroschocks werden zur Disziplinierung eingesetzt, nicht zur Heilung, Patienten werden gefoltert, beleidigt und verhöhnt. Patienten werden durch etwas Liebe und ein Liedchen gesund, verfallen aber beim kleinsten Schock in geistige Umnachtung. Staatliche Kontrolle scheint es keine zu geben, erfahrene Ärzte sowieso nicht. Stattdessen sitzen Sicherheitsbeamte im Saal mit den Patienten und verprügeln sie bei jeder Gelegenheit. Während solche Behandlung in "Kuckucksnest" Teil der Kritik an der Behandlung von Behinderten war, ist es hier eher Unwissen, das am Werk ist. Und eben die Ausrichtung auf schäbige Gags.

Die Akteure kommen damit nicht klar. Salman ärgert, während Kareena immerhin ganz solide spielt. Sie hat bloss leider keine Chemie mit Salman, mit dem sie zum ersten Mal zusammen auftritt. Om Puris Rolle gibt nicht viel her, ebenso wenig Jackie Shroffs Gutmenschen-Darbietung - und sie können sich dementsprechend auch nicht entfalten. Gleiches gilt für Sunil Shetty und Rimi Sen in kürzeren Auftritten.

Dass die Tragikomödie nicht gänzlich scheitert liegt am Look und der Musik: Himesh Reshammiyas Klänge gefallen mir ganz gut, auch wenn die Lieder gegen Schluss in zu dichter Reihenfolge auftauchen. Und der Look überzeugt dank den kühlen Farben in der Anstalt und ihrem Kontrast zu den Satten Farben ausserhalb - massgeblich natürlich in den Songs, die weitgehend in Rumänien entstanden sind. Kameramann Thiru alias Tirru fängt die Drehorte zauberhaft ein, man fragt sich lediglich, ob dies überhaupt in den Film passt. Eine andere Sequenz, die heraus sticht, ist eine düster verfremdete Rock-Einspielung während der Elektroschock-"Therapie". Eine seltsam surreale Sache, ebenso wie Om Puris kurze Traumsequenz in Punk-Montur, die ziemlich peinlich ist.

"Kyon Ki" kann man demnach getrost auslassen. Die illustren Namen und die adretten Bilder machen den unsteten 155-minütigen Schnellschuss auch nicht viel besser, der unsensibel mit Behinderung umgeht, seine Gags mit dem Vorschlaghammer präsentiert und unstet zwischen Drama und Ulk schwankt. Von Priyadarshan ist man deutlich Besseres gewohnt, sein Mut zum Risiko hat sich hier nicht ausbezahlt.

 

SONGS
1) Jhatka Mare - Cooler Track, v.a. der Refrain fetzt.
2) Dil Keh Raha Hai - Okay Lied.
3) Kyon Ki Itna Pyar - Hübsch anzuschauen, überdurchschnittlicher Song.
4) Aajee Le Ik Pal  - Angenehme Ballade.
5) Kyon Ki Itna Pyar II - Passable Zweitausführung.
6) Dil ke Badle Sanam - Unnötiger Track, mässiges Lied.

 

MEINE DVD
Viva / WEG (Indien), Code 1 (laut Cover), NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Schlankes Digipack. Satte Farben, etliche Bildstörungen)

 

BESTELLEN 
Nehaflix (USA)
Indiaweekly (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
indiafm.com (1½/5)
BBC (3/5)
Upperstall ("A major disappointment")
Rediff.com ("Just about bearable")

 

SCREENSHOTS

 


 

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