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Drama. USA
Alternativer Titel -
Regie Terrence 
Malick
Drehbuch Terrence Malick
Produktion Nicolas Gonda, Ken 
Kao, Sarah Green
Kamera Emmanuel Lubezki
Musik Hanan Townshend
Schnitt A.J. Edwards, Keith Fraase, Geoffrey Richman, 
Mark Yoshikawa
Darsteller Christian Bale, Cate Blanchett, Wes Bentley, Imogen Poots, 
Teresa Palmer, Natalie Portman, 
Brian Dennehy, Teresa Palmer, Antonio 
Banderas, Freida Pinto, Isabel Lucas, Michael Wincott, 
Armin Mueller-Stahl, 
Jason Clarke, Joel Kinnaman, Joe Manganiello, Nick Offerman, Clifton Collins 
Jr., Ryan O'Neal
Länge 118 Min.
Kinostart (CH) 3.9.2015
Kinostart 
(US) 4.3.2016
| Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik | 
| . | . | . |   |    |  | 
©  Text Marco, 
molodezhnaja 20.8.2015
©  Bilder Ascot-Elite, 
Screenshots molodezhnaja
STORY  
Der Drehbuchautor Rick (Christian Bale) führt ein Luxusleben in 
Los Angeles. Die Zeit verbringt er an Parties und in der Gesellschaft der 
schönsten Frauen (u.a. Imogen Poots, Teresa Palmer, Freida Pinto). Doch seit dem 
Tod seines Bruders ist die Beziehung zum Vater (Brian Dennehy) und zum zweiten 
Bruder (Wes Bentley) angeknackst. Und seit dem Ende seiner Ehe mit der Ärztin 
Nancy (Cate Blanchett) fühlt er eine innere Leere. Zunehmend melancholisch sucht 
er nach einem neuen Sinn im Leben. Findet er ihn in der sanftmütigen Elizabeth 
(Natalie Portman)? 
REVIEW
 
    
Die Handlung ist weit ausführlicher als im Film 
tatsächlich erlebbar. Terrence Malick hat hier das vagste Essay seiner Karriere 
vorgelegt, bei der Handlung nur im entferntesten Sinne des Wortes vorhanden ist, 
und Figuren nicht aus einer Logik heraus handeln, sondern einfach so durch die 
Welt schlendern. Wie schon bei seinem schönen Reinfall
To the Wonder erklärt, ist es einfach, den 
"modernen Malick" zu parodieren - also jenen Malick, der vom 
Fast-gar-nicht-Filmer zum ziemlich produktiven Regisseur wurde: Von "Tree of 
Life" bis zu seinem neuen Streich gibt es dieselben Themen (Väter, Religion, 
Sinnsuche, der Platz des Menschen in der Geschichte / im Leben), dieselben 
genuschelten Erzählstimmen, dieselbe Parfümwerbung-Optik. Malick ist kurz davor, 
zur Selbstparodie zu verkommen.
Das liegt auch daran, dass er seine Filme 
grauenhaft ernst nimmt. "Knight of Cups" ist eigentlich so lächerlich simpel in 
seinem Inhalt, so unmotiviert in seiner Figurenzeichnung, dass man das 
eigentlich mit Ironie garnieren müsste, um nicht laut herauszulachen. Aber Humor 
ist nicht Malicks Ding und deswegen wächst auch die Masse an Mitmenschen, die 
den texanischen Auteur und Sonderling schlicht ablehnen. Ich bin immer noch auf 
der Pro-Seite, Malick hat in seiner Karriere einfach zu viele unsterbliche Filme 
geschaffen. Aber mit seinem neuen Werk, das so neu eben nicht ist, weil jede 
Szene "Ich bin ein typischer Malick-Film des neuen Jahrtausends" schreit, macht 
er es selbst seinen grössten Fans langsam schwer.
Das Grundproblem dürfte 
mangelnde Empathie seitens des Publikums sein, woran ganz alleine der Film 
Schuld trägt. Im Zentrum steht ein Mann, dem es auf den ersten Blick rundum gut 
geht. Er hat einen guten Job (es deutet nichts auf eine Schaffenskrise hin), er 
verkehrt mit den schönsten Frauen (es deutet nichts darauf hin, dass er dies 
nicht geniesst), er hat Geld, und selbst die Wunden seines Lebens sind nicht die 
allergrössten. Man nehme etwa den Tod seines Bruders: Während der Rest der 
Familie darunter offensichtlich litt, scheint Rick das nicht zu kratzen. Kurz 
und gut: Das Leid und die Leere, die dieser Rick angeblich spürt, sind nur 
postuliert - sie wird nie sichtbar geschweige denn spürbar.
Malick tut alles, um 
dies dennoch zu erreichen. Er inszeniert voller Melancholie und greift sogar auf 
den faulsten Musikeinsatz seiner jüngeren Karriere zurück. Normalerweise ist der 
Mann genial bei der Kombination aus Bild und Ton - Wagner in "The New World": 
darauf muss man erst einmal kommen. Doch wenn man Melancholie mit Griegs "Åses 
Tod" unterlegt, dann ist das etwas zu simpel. Nicht falsch verstehen: Ich liebe 
Grieg und dieses Stück ist ein Nonplusultra in Sachenherzzerreissender Trauer. 
Doch da Malick es nicht einmal im Ansatz schafft, Rick als traurige Figur zu 
zeigen, greift er eben auf diesen Trick zurück.
Rick ist also im besten 
Fall ein Mysterium, im schlimmsten Fall ein Arschloch. Er hat alles und fühlt 
sich doch so schlecht. Aber was sucht er? Freiheit? Erlösung? Spiritualität? Der 
Film lässt selbst das offen. Man könnte argumentieren, gerade dies seien 
Anzeichen einer Depression: Die innere Leere und das Fehlen eines Ziels, doch in 
Rick wird das nicht sichtbar. Christian Bale, ein eigentlich famoser 
Schauspieler, baumelt hier nur durch die Welt, macht in der Natur grosse Augen, 
lächelt ab und zu und taumelt wieder aus dem Bild. Er ist eine Hülle in die 
Malick verkrampft versucht, so etwas wie Leben oder Leid hineinzuschwafeln (mit 
Hilfe der oft kryptischen, oft religiösen, oft platten Voice-overs). Und dabei 
scheitert.
Die anderen Figuren sind keinen Deut besser. Von den Frauen in 
Ricks Leben kommen alle höchstens 5 Minuten vor und haben kaum Dialoge. Cate 
Blanchett kommt am besten weg, weil sie Cate Blanchett ist, aber auch, weil sie 
so etwas wie eine Hintergrundgeschichte offeriert. Die anderen? Pure Dekoration. 
So sinniert Rick bei Natalie Portman einmal, ob sie nun "die eine" sei. Seine 
Erlösung, seine Zukunft, seine Hoffnung - seine was auch immer, denn auch das 
bleibt undefiniert. Doch er tut mit ihr nur, was er mit jeder macht: Er fickt 
sie in seinem Apartment und schunkelt mir ihr am Strand herum. Danach ist sie 
weg. 
Auch da kann man sagen: Das ist es ja, das soll zeigen, wie 
oberflächlich Ricks Leben ist. Doch a) ist sein oberflächliches Leben noch 
x-fach besser als das von 99% seiner Mitmenschen und b) ist seine Ablehnung der 
Oberflächlichkeit auch nie wirklich greifbar. Die Hoffnung, die er auf Portmans 
Figur legt, wirkt daher nie echt. Und bevor sie so etwas wie Echtheit entwickeln 
könnte, ist die Frau ja auch schon wieder weg und vergessen. Keine Figur, Rick 
inklusive, ist hier fassbar. Und das distanziert extrem vom Film. Man fühlt sich 
ein wenig erinnert an Sofia Coppolas "Somewhere", bei dem auch ein 
privilegierter Mann ach so sehr leidet. Doch bei jenem Film waren wenigstens die 
Emotionen da, die hier fehlen - und sei es nur die simple Vater-Tochter-Dynamik. 
Hier gibt es nichts dergleichen, absolut nichts.
"Knight of Cups" 
komplett abschreiben kann man indes nicht. Es geht einfach nicht. So sind die 
Bilder von atemberaubender Schönheit. Malick kopiert sich zwar selbst und die 
Shots von Meisterkameramann Emmanuel Lubezki ähneln jenen in "To the Wonder". 
Also Sonnenstrahlen in der Linse, Menschen die von hinten in einen Shot 
hineinlaufen, Frauen die vor der Linse hüpfen und sich umdrehen, Einstellungen 
auf Hüfthöhe etc. Es ist das Malick-Einmaleins, das eben oft aussieht wie ein 
Werbefilm - aber nichtsdestotrotz wunderschön. Neu ist höchstens, dass dies 
Malicks erster urbaner Film ist: Ein Grossteil spielt in der Stadt und sorgt 
wenigstens für eine neue Optik. 
Die Natur dient als Kontrast dazu. Auch 
da wirkt das vereinfacht und plump: Stadt böse, Natur gut. Aber visuell klappts 
halbwegs und es ist wenigstens etwas, das Malick am Herzen liegt. Schon in "The 
Thin Red Line" war die Natur der Kontrapunkt zum Krieg der Menschen. Und in "The 
New World" ist die Natur allgegenwärtig. Es gibt dort diese umwerfende Szene 
gegen Ende, als Pocahontas in der alten Welt, gefangen in Korsett und 
Architektur, in den Garten geht, und (Kurz vor ihrem Tod) eine Art Verbindung 
zur Natur und Ahnenwelt herstellt. Es ist eine seltsame Katharsis, doch die 
Fusion aus Wagner, Natur und Wehmut klappt dort einfach so herausragend, dass 
man fast zergeht in einem Zustand der Transzendenz. Das kann Malick durchaus. 
Hier wartet man indes vergeblich auf solch einen Moment. 
Die Musik an 
sich gehört natürlich auch zu den Highlights: Grieg, Chopin & Co, das klingt 
einfach gut und in Fusion mit den Bildern veredelt es das ganze Projekt. Ja 
Grieg ist offensichtlich, aber das kratzt nicht an seiner Qualität. "The Knight 
of Cups" ist einfach elegant und schön. Eigentlich ironisch: Ein Film, der die 
innere Leere beklagt, die Oberflächlichkeit ablehnt und nachetwas Spirituellem 
sucht, ist eigentlich all das: Er ist inhaltlich leer, oberflächlich wunderschön 
und seine Suche nach spiritueller Erlösung endet in Plattitüden oder im Nichts.
Es ist deswegen Malicks schwächstes Unterfangen seiner Karriere. Kein 
Totalreinfall, aber eine Parodie seiner selbst. Und so ähnlich enttäuschend wie 
"To the Wonder" war, er war thematisch wenigstens geschlossener, er wirkte 
homogener. Der neuste Film indes ist ein Flickwerk, ein adrett anzuschauendes 
Nichts, das viel will, viel behauptet, viel andeutet, aber nichts tut, nichts 
erreicht. Zwei Stunden gehaltlose Selbstbeweihräucherung, die meint, sie sei 
eben doch ungeheuer gehaltvoll. Der Titel spielt auf Tarotkarten an, die auch in 
den Zwischentiteln zu finden sind. Auch das symptomatisch: Deren Aussage ist 
völlig beliebig und spirituell weniger weisend als eine Tasse Tee.
EXTERNE REVIEWS 
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