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Liebeskomödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel झूठा ही सही

Regie Abbas Tyrewala
Drehbuch Pakhi
Produktion Abbas Tyrewala, Sanjiv Goenka, Apurv Nagpal, Madhu Mantena
Songs A.R. Rahman
Kamera Manoj Lobo
Darsteller John Abraham, Pakhi, Raghu Ram, Alishka Varde, Anaitha Nair,
Madhavan, Omar Khan, George Young, Prashant Chawla, Nandana Sen
Länge 150 Min.

Kinostart 22.10.2010
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 10

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 6.3.2011
©  Bilder Cinergy, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der in London lebende Inder Siddharth alias Sid (John Abraham) bekommt in einer Nacht gleich drei Anrufe von wildfremden Menschen, die sich das Leben nehmen wollen. Übernächtigt und genervt wacht er am Morgen auf - nur um zu erfahren, dass eine Helpline für Suizidwillige versehentlich seine Nummer auf einen Flyer gedruckt hat. Die Freiwilligenorganisation bittet Sid, dass er nachts am Telefon die Anrufe entgegennimmt, was er auch prompt tut. Eine erste Kundin ist Mishka (Pakhi), die von ihrem Freund (Madhavan) verlassen wurde. Zwischen ihr und Sid entwickelt sich eine spezielle Freundschaft - obwohl er Mishka vorgaukelt, er sei ein Draufgänger. In Wahrheit stottert er und arbeitet in einer Buchhandlung. Dort taucht Mishka unerwartet auf. Und schliesst Freundschaft mit dem "echten" Sid, ohne zu ahnen, wen sie vor sich hat.

 

REVIEW
Mit seinem Regiedebüt Jaane Tu ... Ya Jaane Na landete der Dialog- und Drehbuchschreiber
Abbas Tyrewala gleich einen durchschlagenden Erfolg. Dass er den Erwartungen bei einem allfälligen Nachfolgefilm nur schwer gerecht werden konnte, war eigentlich klar. Mit "Jhootha Hi Sahi" ist er nun da, und in der Tat: Es ist kein Überflieger. Aber Tyrewala hat immerhin einen Teil der Frische aus seinem Erstling retten können, die Dialoge sind ganz nett, die Figuren ebenso. Mit ein paar Kürzungen wäre schon viel gerettet, schliesslich hat der Film absolut keine Berechtigung, über zwei Stunden lang zu dauern. Dafür ist er viel zu dünn.

Die "ich verliebe mich im realen Leben in einen unbekannten Telefonanrufer"-Story ist nicht viel mehr als ein Update des Schemas aus Ernst Lubitschs Klassiker "The Shop Around the Corner" (1940). Jenes Films also, der unter anderem als direkte Vorlage für "You've Got Mail" diente. In der indischen Interpretation ist natürlich alles noch etwas komplizierter, noch unglaubwürdiger, noch überladener. Der Reiz bei Lubitsch war gerade die Einfachheit der Story und wie bestechend das Drehbuch daraus Unterhaltung schuf. Mit charmanten Stars, viel Wortwitz und eben Frische.

In "Jhootha Hi Sahi" indes wirken Situationen gekünstelt, scheint das Verhalten der weiblichen Hauptfigur schrecklich naiv, muss der Held natürlich noch stottern und gibts etliche Freunde und Liebschaften, welche das Skript verwässern. Und eben: Das alles dauert satte zweieinhalb Stunden, eine absolut unverzeihbare Überlänge. Die resultiert auch aus den nicht wirklich nötigen Songs. Oscarpreisträger A.R. Rahman, der mit seinem leichtfüssigen Score viel zum Erfolg von Jaane Tu ... Ya Jaane Na beigetragen hat, liefert diesmal Schmalziges, meist langweilig, immerzu frei von Wiedererkennungswert und Charakter. Solide sicher, aber austauschbar.

Die Schauspieler schaffen es angesichts der eher mässigen Figurenzeichnung auch nicht, die Sache mit Leben anzureichern. John Abraham ist durchaus sympathisch, aber Chemie mit Pakhi sucht man vergebens. Die Dame ist denn auch einer der Schwachpunkte im Ensemble: Sie wirkt etwas zu hölzern, etwas zu wenig faszinierend, etwas zu unerfahren, um einen Film zu tragen. Den Job bekam sie wohl auch weniger wegen ihres Talents, als wegen ihrer Beziehungen - sie ist die Ehefrau von Regisseur Abbas Tyrewala

Nicht zuletzt ist der Umgang mit Selbstmord mehr als dürftig. Von der Pein echter Suizidwilliger hat der Film wenig Ahnung: Mit ein paar Sätzen sind Probleme beiseite geräumt - und die Website von "DOST India", so der Name der Helpline, zeigt einen Galgen. Einen verdammten Galgen! Wer, der bei Sinnen ist, tut einen Galgen auf eine Seite für Hilfesuchende, für Depressive und Labile? Das ist taktlos, ja gefährlich. Aber echte Emotionen sind in "Jhootha Hi Sahi" Mangelware. Meistens werden Beziehungen konstruiert, wird ihnen nachgetrauert, werden sie auf andere Personen projiziert. Das wäre psychologisch sicher reizvoll, doch der Film ist ja eine romantische Komödie und verweigert sich dem Tiefgang.

Sicher: Alles ist nicht übel. Die Bilder sind nüchtern komponiert, die Nebendarsteller wie Raghu Ram (als Sids Kumpel Omar) zeigen vielfach starke Leistungen und es gibt ganz wenige Momente, die etwas auslösen. All das verteilt auf zweieinhalb Stunden ist nur eben reichlich dürftig. Hassen kann man den Film nicht, ja ich würde sogar sagen, man versucht als Zuschauer fast durchgehend, ihn zu mögen, weil er ja durchaus charmant ist. Doch er macht zu viel falsch, um diese geleistete emotionale Arbeit zu belohnen - und kriegt seine 2½ Sterne nur mit tonnenweise Goodwill.

 

SONGS
1) I've Been Waiting - Die Lyrics und Melodie machen das Stück etwas schmalzig (Vijay Yesudas).
2) Hello Hello - Recht nett, leider unterbrochen durch Dialoge (Karthik).
3) Pam Pam Para - Solide Gutelaunenummer (Shreya Ghoshal, Suzanne D'Mello).
4) Cry Cry - Endlich etwas, das nach Rahman klingt, von den Instrumenten über den Sprachmix bis zu den Lyrics. Nett (Rashid Ali, Shreya Ghoshal).
5) Do Nishaaniyan - Süssliche, wenig begeisternde Ballade (Sonu Nigam u.a.).
6) Maiyya Yashoda - Endlich mal etwas mit ein wenig Tempo (Javed Ali, Chinmayi).

 

MEINE DVD
Cinergy (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½

 

BESTELLEN 
Induna (Liefert aus IND)


 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (1½/5)
Rediff (2/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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