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Drama
Japan 1966
Alternativer Titel
Tattoo

Regie Yasuzo Masumura
Drehbuch Kaneto Shindo nach einem Roman bon Junichiro Taizaki
Darsteller Ayako Wakao, Akio Hasegawa, Gaku Yamamoto, Kei Sato

Länge 86 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 14.9.07
©  Bilder Yume, Screenshots molodezhnaja


STORY
Otsuya (Ayako Wakao), die Tochter des Pfandleihers, wird eines Tages von den Schergen des Geisha-Haus-Besitzers Tokubei (Asao Uchida) entführt. Um sie als Geisha zu brandmarken, lässt Tokubei ihr vom Künstler Seikichi (Gaku Yamamoto) eine riesige Spinne auf den Rücken tätowieren. Fortan führt sich auch Otsuya auf wie eine Blut saugende Spinne und reisst einen Mann nach dem anderen in den Abgrund. Liebt sie wenigstens den jungen Shinsuke (Akio Hasegawa), der an der Entführung beteiligt war und seither versucht, seinen Fehler wieder gut zu machen?

 

REVIEW
Eine Frau, die mit einem Tattoo auf dem Rücken zur wahren Männerkillerin wird - der ideale Stoff für Regisseur Yasuzo Masumura. Die Vorlage ist eine Kurzgeschichte aus dem Jahr 1910 von Junichiro Tanizaki, dessen Manji Masumura zwei Jahre zuvor bereits adaptiert hat. Kaneto Shindo, Regisseur solcher Klassiker wie "Onibaba", Kuroneko und The Naked Island, waltete als Drehbuchautor und modifizierte die Story stark in Richtung Pulp. Masumura wiederum inszenierte sie mit einem heftigen Schuss Trash und Melodrama. Das Resultat dieses interessanten Zusammentreffens ist ein kurzweiliges, exploitationhaltiges Drama mit einer verführerischen Hauptfigur, aber wenig Substanz.

Wie bei Masumura üblich, sind die Bilder eine Pracht. Die Kompositionen, manchmal gekennzeichnet von mutigem Blocking, sprechen an, die Sets gefallen. Doch der Fokus liegt stets auf den Menschen, insbesondere auf Ayako Wakao, die mit Masumura eine ganze Reihe von Filmen gedreht hat und seine Muse war. Hier zeigt sie einmal mehr viel Haut, doch der wahre Anziehungspunkt ist weniger ihre Nacktheit, als ihr brutal aufgezwungenes Tattoo (=Irezumi). Die Spinne mit dem menschlichen Kopf ist eine faszinierende Kreatur und so, wie sie über Otsuyas Rücken gezeichnet ist, wirkt es tatsächlich, als kontrollieren ihre Beine das Handeln der Frau.

Dabei ist gar nie sicher, ob Osuya nicht von Anfang an ein intrigantes und kalkulierendes Wesen war. Masumura lässt offen, wie viel Sympathie man ihr entgegenbringt - aber auf alle Fälle bekommt sie die moralische Rechtfertigung für ihre Übeltaten, immerhin wurde sie entführt und unfreiwillig zur Geisha gemacht. Dass dies in Rache mündet, macht Sinn. Und dass Masumura sie hemmungslos auskostet, ebenso. Blut gibts daher oft zu sehen, es wird viel gestorben oder getötet, alles eben in überzeichneten, melodramatischem Stil. "Irezumi" konnte deshalb bei mir wenig auslösen, die Figuren sind zu stereotyp und oberflächlich, ihr Handeln überzeichnet und gefangen in einem abstrahierten Pulp-Umfeld - doch als Stilexperiment ist der Film allemal ein Vergnügen.

Dies nicht zuletzt, weil Masumura ein begnadeter Stilist ist. Bild und Ton passen zusammen, die Sets gefallen ebenso wie die Kostüme. Und weil der Film gerade mal 86 Minuten lang dauert, ist an Langeweile gar nicht erst zu denken. Der flotte Erzählfluss sorgt vielmehr für konstante Unterhaltung bis zum blutigen, aber etwas zu forcierten Ende. "Irezumi" gehört nach meiner Beurteilung nicht zu den besten Filmen Masumuras, bietet jedoch einen weiteren Baustein in dessen höchst faszinierenden Karriere als versierter Filmemacher vieler Genres.

 

MEINE DVD
GB, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 1.0 mit englischen und japanischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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