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Drama

Philippinen / Frankreich / Deutschland / Niederlande 2009
Alternativer Titel -

Regie und Drehbuch Raya Martin
Darsteller
Tetchie Agbayani, Sid Lucero, Alessandra de Rossi, Mika Aguilos

Länge 72 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab
12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 21.7.2012
©  Bilder arte, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die von Aufständen heimgesuchten Philippinen werden 1898 von Spanien an die USA abgetreten. Die Bevölkerung rebelliert. Um dem Krieg gegen die neue Besatzungsmacht Amerika zu entkommen, flieht eine Mutter (Tetchie Agbayani) mit ihrem Sohn (Sid Lucero) in die Berge. Dort entdeckt der Sohn im Wald eine verwundete Frau (Alessandra de Rossi) und gewährt ihr Unterschlupf. In den folgenden Jahren lebt das Trio alleine, der Sohn zeugt ein Kind mit der Frau, der Krieg wütet fernab. Doch da bedroht ein Orkan das Idyll.

 

REVIEW
Ich bin kinogeschichtlich einigermassen versiert. Also erkenn ich auf Anhieb, dass "Independencia" im Stil eines klassischen Stummfilms gedreht ist. Komplett im Studio, schwarzweiss und mit dieser speziellen Beleuchtung, die man heute so kaum mehr finden würde. Ich bin auch historisch relativ sattelfest, dank meinem Geschichtsstudium - aber da hab ich dann doch meine Mühe mit dem Film. Das soll eine Parabel auf Kolonialismus und Kulturimperialismus sein? Geradesogut könnte der Regisseur verkünden, dies sei eine Hommage an "Tarzan" oder eine soziokulturelle Studie über die krankheitserregende Wirkung von Glühbirnen in geschlossenen Räumen. In anderen Worten: what the fuck?

"Independencia" ist keine Allegorie auf irgendwas, sondern einfach typisches Kunstgedöns, wie es auf den Philippinen von Independent-Regisseuren en masse gedreht wird. Konsumfertig für die Festivals dieser Welt. Der einzige Unterschied zeigt sich also in der Präsentation. Und die liebe ich! Drei Jahre nach seinem Spielfilmdebüt "A Short Film about the Indio Nacional" schuf Jungregisseur Raya Martin ein bestechendes Abbild des klassischen Stummfilm-Looks. Mit der Zeit verlieren die Bilder ihre Kraft, was an den Wiederholungen der Motive liegt. Aber zum Glück ist der Film nicht, wie einige andere Kunstfilme des Landes, neun Stunden lang, sondern beschränkt sich auf knapp über 70 Minuten.

Trotzdem kommt einem das Ganze ungeheuer lang vor, weil dramaturgisch wenig passiert, die kolonialkritischen Andeutungen viel zu vage bleiben und einem die Figuren nie nähergebracht werden. Distanziert beobachtet man dieses Gekünstel, reizvoll an sich in Szene gesetzt, aber inhaltlich relativ hohl. Und wenn am Ende dann noch Metaphern (in Farbe) gearbeitet wird und irgendwie gar nichts erreicht wurde, ist klar, dass "Independencia" in der Tat nur fürs Festivalpublikum gemacht ist. Dieses nahm das mit internationalen Geldern produzierte Experiment denn auch relativ gut auf. Nicht unerwartet, aber unverdient. Denn ausser Stil nix gewesen.

 

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