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Tragikomödie
Japan 2008
Alternative Titel Homuresu chugakusei; The Homeless Student;
Homeless Chugakusei; ホームレス中学生

Regie Tomoyuki Furumaya
Drehbuch Tomoyuki Furumaya, Noriko Goto nach dem Roman von Hiroshi Tamura
Darsteller Teppei Koike, Akihiro Nishino, Chizuru Ikewaki, Issei Ogata, Tomoka Kurotani

Länge 116 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 3.11.09
©  Bilder Neovision, Screenshots molodezhnaja


STORY
Hiroshi Tamura (Teppei Koike) kommt von der Schule nach Hause und findet alle seine Möbel und den Hausrat vor der Wohnung wieder. Auch seine Geschwister Kenichi (Akihiro Nishino) und Yukiko (Chizuru Ikewaki) wissen nicht, was los ist. Vater Yoshiya (Issei Ogata) erklärt nur, sie müssen jetzt stark sein, und macht sich aus dem Staub! Also sucht sich Hiroshi eine Bleibe im Park, übernachtet auf dem Kinderspielplatz und benutzt die Büsche als Klo. Schon bald leidet er Hunger und ist auf die Hilfe der Anwohner angewiesen.

 

REVIEW
In heutigen Zeiten machen Reality Shows alles zum Abenteuer - Überleben im Dschungel, Existenz in einem Container, Auswandern in ein fremdes Land, Leben mit einer Tauschmutter. Also warum nicht ein Film über das Abenteuer Obdachlosigkeit? Das klingt verwerflicher, als es tatsächlich ist, denn immerhin basiert "Homeless Student" weitgehend auf Tatsachen! Regisseur Tomoyuki Furumaya ("Naoko") nimmt sich nämlich die Bestseller-Autobiografie "The Homeless Junior High School Student" von Hiroshi Tamura, einer Hälfte des Komiker-Duos Kirin, vor, und macht daraus ein tragikomisches Werk über das Leben auf der Strasse.

Da der Film aus Japan stammt, kommt verstärkt das Element der Scham dazu: Jeder Mensch schämt sich anfänglich, aufs Sozialamt zu gehen, oder eben gar obdachlos zu leben - doch in einem Land, in dem selbst eine kleine Geste bereits dazu führen kann, dass ein Mensch sein Gesicht verliert, ist diese Reaktion noch um einiges stärker. Deswegen versucht unser Protagonist auch lange, zu kaschieren, dass er ein Clochard ist. Leider geht danach alles recht schnell, die Leute behandeln ihn nett und die Chance wird verpasst, die soziale Kälte zu zeigen.

Ebenfalls speziell: Der Film, wie die Vorlage, schildert das Herausgeschoben Werden aus der Gesellschaft nicht als tragisches, sozialkritisches Drama wie es der artverwandte Nobody Knows tat, sondern zeigt das Dilemma vielmehr von leichter Hand. Schon nur wie Hiroshi obdachlos wird, ist skurril: Er kommt nach Hause und findet alle Möbel vor der Wohnung wieder. Die Geschwister kommen heim und sind ahnungslos. Dann taucht der Vater auf und meint nur lapidar, das Leben der Kids werde sich nun verändern - bevor er mit dem Rad davonfährt. Keine Erklärung, keine Rechtfertigung, einfach schwupps auf der Strasse.

Die Realität sah so aus, dass Tamura nach der Trennung seiner Eltern auf der Strasse landete und auf einem öffentlichen Park Unterschlupf fand. Einiges davon schafft es nun auch in den Film. Doch man wird das Gefühl nicht los, als gehe hier alles zu einfach. Das Problem fängt schon damit an, dass Hiroshi gar nicht versucht, mit seinen Geschwistern etwas aufzubauen oder dauerhafte Hilfe anzunehmen. Es wirkt vielmehr, als leide er halt, weil er wolle, nicht weil er müsse. Und die vielen hilfsbereiten Anwohner und Kollegen machen die Sache auch nicht besser, denn sie reduzieren das Mühsal doch beträchtlich.

Es gibt nur wenige Szenen, die zeigen, wie es die soziale Leiter heruntergehen kann und was dies bedeutet. Wenn etwa unser Held Karton essen muss und wenig später erstmals wieder von einer Hausfrau zubereitetes Essen serviert bekommt. Da zeigt Tomoyuki Furumaya die ersten Bisse ruhig und in Zeitlupe, um die Speise zu zelebrieren. Eine einfache Taktik, die uns lernt, den Wert eines guten Essens zu schätzen. Zu oft schlingen wir herunter, ohne zu realisieren, welches Privileg dies ist. Doch auch in dem Bereich bleibt "Homeless Student" ziemlich vage und zu gefällig. Natürlich war es die Absicht der Macher, die Story nicht zu düstern und trist zu gestalten, doch wenn dabei alles so harmlos wird, dann scheint das der falsche Ansatz gewesen zu sein.

Auch andere Glanzpunkte sucht man derweil vergeblich: Die Inszenierung ist reine Routine, die Darsteller agieren solide, der 22-jährige Teppei Koike (Kids) vom Pop-Duo WaT ist für die Rolle eines etwa 14-jährigen Schülers deutlich zu alt. All das verunmöglicht zwar nicht, dass man bei "Homeless Student" angenehm seine Zeit verbringen kann, sabotiert aber beträchtlich den cineastischen Wert und die Unterhaltungskraft. Dem Mittelmass des Films zum Trotz startete Fuji TV eine Fernsehserie, die 2009 noch eine Fortsetzung fand. Und als wäre das nicht genug erschien im Kino der Film "The Homeless is Junior High School Student", der die Geschichte parodiert. Viel Lärm um relativ wenig.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen und japanischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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