Hard Romanticker (Japan, 2011)

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Gangsterfilm
Japan 2011
Alternative Titel Hado romanchikka; ハードロマンチッカー

Regie und Drehbuch Gu Su-yeon
Darsteller Shota Matsuda, Kento Nagayama, Atsuro Watabe, Shido Nakamura,
Tokio Emoto, Kaname Endo, Sei Ashina, Yoko Maki, Dai Watanabe, Claude Maki

Länge 110 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik

STORY
Der koreanischstämmige Gu (Shota Matsuda) lebt als Schläger und Gangster im südjapanischen Shimonoseki. Als seine Freunde aus Versehen die Grossmutter des nordkoreanischen Gangsters Park (Kaname Endo) töten, wird auch Gu in eine Spirale der Gewalt gezogen. Der bleibt davon jedoch sichtlich unbeeindruckt. Auch eine weitere brutale Gang sowie der hartnäckige Polizist Fujita (Atsuro Watabe) treiben ihm keine Schweissperlen auf die Stirn. Er findet vielmehr Zeit dafür, sich einen Managerposten im Stripclub des zwielichtigen Takagi (Shido Nakamura) zu ergattern.

REVIEW
Gangsterfilme haben in Japan eine so lange Tradition, dass es schwer fällt, sie wieder neu zu erfinden. Daher berufen sich Filmemacher nicht selten auf Vorbilder und modellieren diese für eine neue Zeit um. Im Falle von "Hard Romanticker" sind die Vorbilder zweierlei Natur und angesiedelt in ganz verschiedenen Dekaden: Zum einen der klassische japanische 70er-Jahre-Gangsterfilm der Marke Kinji Fukasaku. Zum anderen das modernere, brutale Schurkenkino eines Takashi Miike. Inhaltlich neu ist nicht viel daran, spannend höchstens dass der koreanischstämmige Regisseuer Gu Su-yeon auch die Romanvorlage schrieb und diese autobiografisch gefärbt ist, was nicht zuletzt die identischen Namen verraten.

Doch ansonsten viele Déjà-vus. Brutale Schläger, Bandenkriege, malträtierte Frauen. All dies verpackt in eine zweckdienliche Inszenierung, die sich zwar ab und zu Mal ein paar Spielereien erlaubt, etwa eine schräg gehaltene Kamera, aber ansonsten vor allem auf handwerkliche Routine setzt. Gu weiss aber immerhin, wie er seinem Film etwas eigenen Charakter verleiht - etwa durch den jazzig angehauchten Soundtrack. Aber auch durch das Milieu der Zainichi, der koreanischstämmigen Japaner. Bevor da aber auch nur der Hauch von Gesellschaftskritik oder ähnlichem aufkommen könnte, gehts zur nächsten Schlägerei, zur nächsten Missetat.

Und diese sind es denn auch, die "Hard Romanticker" sehenswert machen: Gu geht stets mit roher Brutalität vor, keine Choreografie, keine Stilisierung, nur Gewalt und ihre unmittelbaren Folgen. In dem Bereich gibt es sicherlich Krasseres, aber so wie Gu Su-yeon hier die Gewalt als Teil der Welt seines Antihelden porträtiert, fährt sie ein. Besonders weh tut es, wenn sich die Attacken gegen Frauen richten, einschliesslich Vergewaltigungen und einer Verwüstung eines Schulmädchens. Oder dann kurz vor Ende die Attacke mit einem Baseballschläger, bei der man fast "Autsch" schreien will. Das alles wirkt abstossend, aber nur selten zu sehr auf reisserisch-hip getrimmt. Es obsiegt doch immer das realistische Gefühl.

Zusammengehalten wird all das durch eine starke Leistung von Hauptdarsteller Shota Matsuda, dessen Vater Yusaku Matsuda ebenfalls koreanische Wurzeln hatte und in seinem zu früh beendeten Leben einige Gangsterrollen spielte (die letzte in Ridley Scotts "Black Rain"). Der Sprössling hat nicht ganz Papas Charisma, schlängelt sich aber bestens durch diese Rolle, in der er zwar schurkisch sein muss, aber dies doch mit einem Hauch mehr Sympathie als seine Kontrahenten. Das ist auch wichtig und richtig so, denn bei "Hard Romanticker" halten sich Mitgefühl oder ähnliche Regungen in Grenzen. Es geht um die wüste Seite des Menschen. Keine schöne Erfahrung, aber eine lohnende.

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 mit englischen Untertiteln.

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2

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