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Sci-Fi-Film

Japan 2008
Alternative Titel Puzzle of God; Kamisama no pazuru; 神様のパズル

Regie Takashi Miike
Drehbuch Masa Nakamura nach dem Roman von Shinji Kimoto
Darsteller Hayato Ichihara, Mitsuki Tanimura, Rio Matsumoto, Yuriko Ishida,
Masaya Kikawada, Takashi Sasano, Naomasa Musaka, Risen Ri, Jun Kunimura

Länge 134 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 19.12.09
©  Bilder Toei, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der hochintelligente Physikstudent
Kiichi Watanuki (Hayato Ichihara) verlässt Japan und reist nach Indien. Sein verdutzter Zwillingsbruder, der Nachwuchsrocker Motokazu (Hayato Ichihara), führt an seiner Stelle die Studien im Seminar von Miss Hatomura (Yuriko Ishida) fort. Eine seiner ersten Aufgaben ist es, die brillante Jung-Wissenschafterin Saraka (Mitsuki Tanimura) an die Uni zurückzuholen. Motokazu schafft es tatsächlich, indem er sie für eine Theorie interessiert, nachdem man ein neues Universum erschaffen kann. Im Seminar kommt es deswegen zum Streit mit Airi (Masaya Kikawada), doch Motokazu und Saraka lassen sich nun nicht mehr von ihren Ideen abbringen: Sie wollen das Universum neu erschaffen. Nur wie geht das, ohne das alte zu zerstören?

 

REVIEW
Kann mit Hilfe eines Gott-Partikels ein paralleles Universum entstehen? Eine Frage, die nicht bloss Fiktion ist, sondern uns real beschäftigt - schliesslich steht in Genf der grösste Partikelbeschleuniger der Welt und ein wichtiges Ziel ist es, Antimaterie zu erzeugen. Ein schwarzes Loch und den Big Bang zu simulieren. Die Befürchtung von Untergangspropheten und Religionsfanatikern ist, dass wir damit uns selbst zerstören. Wir big bangen uns aus der Existenz und unser ganzes Universum mit uns. Mich erwischts relativ schnell, die meisten deutschsprachigen Leser hier kommen als nächstes dran. Japan erlischt nochmals später, aber dennoch liess sich ein Japaner durch dieses Thema zu einem Roman hinreissen.

Shinji Kimoto heisst er und sein Sci-Fi-Werk "God's Puzzle" wurde ziemlich populär. So populär, dass das Studio Toei eine Verfilmung finanzierte und niemand anderes als Enfant terrible Takashi Miike für eine Adaption anheuerte. Der Sinn dahinter ist einfach: Miike kapierte nach eigenen Angaben den Roman nicht. Also tut er nun als Regisseur alles, um uns das Wirrwarr zu ersparen. Er schuf einen neuen Charakter (den Zwilling des Roman-Protagonisten), der in Laien-Worten und mit Hilfe von Animationen das Thema erklären kann. Denn das Thema ist Physik. Harte, elementare, komplexe Physik. Nicht gerade der Stoff für Massenunterhaltung.

In der Tat ist vieles, was Miike hier präsentiert, derart trockener Stoff, dass man überfordert ist - wissenschaftlich und cineastisch. Damit trotzdem die Wissensvermittlung nicht zur drögen Sache verkommt, injiziert Miike die von ihm gewohnte Energie. Vor allem gegen Ende geht er völlig over the top und man hat das Gefühl, diesen Exzess habe man nach der langen Physiklektion mehr als verdient. Doch auch die langen Reden sind keineswegs öde. So geht etwa Hayato Ichihara (Rainbow Song) voll auf. Wenn er an der Wandtafel seine Theorien erklärt, dann schwitzt er sein T-Shirt nass, rennt im Klassenzimmer rum bis seine tiefhängenden Hosen fast an den Knien baumeln.

Der Jungstar mag nicht der talentierteste Schauspieler sein, doch er passt damit überraschend gut in den Part. Mindestens so cool ist sein Gegenüber Mitsuki Tanimura (Oto-na-ri). Sie spielt das heisse Genie mit vielen Fragezeichen, so ist nicht einmal ganz klar, ob sie überhaupt menschlich ist. Und ihre Dialoge mit Ichihara sind klasse. Toll etwa, wenn Beethovens weltberühmter erster Akt 5. Symphonie in die Entstehung des Universums einfliessen darf. Und das Ganze wieder etwas relativiert wird, als Motokazu meint "persönlich gefällt mir die Neunte besser". Mir auch, denn im Gegensatz zur Fünften sind dort alle Sätze genial. Und die Siebte hat den schönsten in Beethovens ganzem Oeuvre. Aber ich komm vom Thema ab - wobei genau das auch Miikes Ansatz ist: Er kommt gerne vom Thema ab. Und doch scheint irgendwie alles, von Sushi über Tsunamis und Rockmusik bis Beethoven mit dem Universum und seinen Funktionen zusammenzuhängen.

Doch auch wenn dieser Mix aus Hardcore-Physik, Unterhaltungsfilm und Miike-Kuriosum mehr als einmal überrascht und durch ungewöhnliche Ideen sich seine Existenzberechtigung erkämpft, so ist die Sache doch deutlich zu lang und theoretisch. Mit etwas weniger Wissenschaftsgebrabbel und mehr handfester Anwedung der Theorien würde das Resultat nicht nur publikumsfreundlicher, sondern auch packender. Schlecht ist "God's Puzzle" nie, dazu ist das Wagnis, eine Hand voll wissenschaftlicher Theorien zu einem Unterhaltungsfilm zu verquicken, einfach zu ungewöhnlich. Und Ludwig van sowie Miike-Fun können sowieso nicht stören. Doch es ist letztendlich doch etwas wenig dran an dem Ganzen und man hat das Gefühl, Miike spiele und fabuliere nur herum ohne Resultate zu liefern. Ein wenig wie Izo also. Nur weniger bescheuert.

 

MEINE DVD
Taiwan, Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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