Ghost Theater / Midnight Ballad for Ghost Theater (Südkorea, 2006)

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Musical-Horrorkomödie
Südkorea 2006
Alternative Titel Midnight Ballad for Ghost Theater; Samgeori Geukjang; 삼거리 극장

Regie Gye-soo Jeon
Drehbuch Gye-soo Jeon
Darsteller Kot-bi Kim, Ho-jin Jeon, Joon-myeon Park, Hie-bong Jo, Yeong-soo Park, Ae-ri Han

Länge 120 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik

STORY
Die junge So-dan Seong (Kot-bi Kim) sucht nach ihrer Oma, einer verschwundenen Schauspielerin. Dabei landet sie in einem alten Kino, in dem skurrile Gestalten Dienst schieben. Gäste gibt es keine und der Chef Gi-nam Woo (Ho-jin Jeon) denkt lieber an Suizid, als daran, den Laden weiter zu führen. Im Auditorium trifft So-dan auf vier Angestellte in skurrilen Anzügen, die meinen, ihre Oma zu kennen. Doch die vier sind keine Menschen, sondern Geister! Nach einem etwas ungemütlichen Kennenlernen freundet sich So-dan mit der Sängerin Prinzessin Elisa (Joon-myeon Park), dem durchgedrehten Mosquito (Yeong-soo Park), der Gothic-Lady Wanda (Ae-ri Han) und dem Japaner Hiroshi (Hie-bong Jo) an. Gemeinsam suchen sie einen Weg, die Oma zu finden und das Kino zu retten.

REVIEW
Der Theater-Produzent und -Kritiker Gye-soo Jeon inszenierte mit seinem Kinodebüt "Ghost Theater" einen schrägen Mix aus Gruselkomödie, Musical und Kino-Hommage. Von Beginn weg packt der leicht surreal angehauchte Look, vor allem innerhalb des weit ab von der restlichen Zivilisation stehenden Kinos. Noch deutlich ausgefallener als der Look sind indes die exzentrischen Charaktere, angeführt von der pummeligen Elisa. Diese Truppe singt und tanzt sich mit rockigen Musical-Stücken rasch ins Herz der Zuschauer. Manchmal geht dies bis knapp an die Grenze des Zumutbaren, denn es wird hier hemmungslos chargiert und herumgealbert. Doch just wenn das Interesse abflauen würde, tischt Jeon wieder etwas Neues auf.

Dazu gehören der suizidale Chef, der immer neue Methoden sucht, sich das Leben zu nehmen, sowie ein köstlicher Schwarzweissfilm. Dabei handelt es sich um einen Stummfilm, der die Geschichten um den Minotaurus und Frankenstein zu einer herrlichen B-Film-Hommage verbindet. "Ghost Theater" zeigt ziemlich lange Ausschnitte aus diesem Film-im-Film - doch mit gefiel der fast besser als das eigentliche Werk. Die Beleuchtung, die Erzählstimme, das Kuh-Monster: Das macht einfach Laune und würde glatt einen eigenen Film verdienen. Nun bereichert er halt "Ghost Theater" und das passt gut so.

Mit peppiger Musik, schickem Look, spielfreudigen Akteuren und eben diesen sympathischen bis seltsamen Einfällen holt der Film auf alle Fälle seine Pluspunkte, welche über die etwas dünne Story, die leichte Überlänge und den Hang zum gewollt theatralischen "schräg vor sinnvoll"-Ansatz hinwegtäuschen. Freunde von Filmen wie "The Rocky Horror Picture Show" sind ganz deutlich die Zielgruppe und auch wenn dieser Grusical-Spass nicht an jenen Klassiker heran reicht, so macht er doch zwei Stunden Spass. Da Jeon zu all dem noch seinen so wunderbaren Minotaurus-Mann ins Spiel bringt und weil er immer wieder den Untergang der alten Kino- und Theaterkultur bedauert sowie sich in nostalgische Träumereien flüchtet, gibts weitere Sympathiepunkte. Kurz und gut: Aufgeschlossene Filmfans können zwei Stunden auch deutlich dümmer investieren als in diesen abgedrehten Geisterkram.

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

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