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Tragikomödie
Südkorea 2006
Alternative Titel Peullai, daedi; Fly Daddy;
플라이 대디

Regie Jong-tae Choi
Drehbuch Jong-tae Choi
Darsteller Mun-shik Lee, Jun-gi Lee, Yeon-su Lee,
Hyeon-Joon Popin, Nam-hyung Joon, So-eun Kim

Zuschauer 373'441 
Länge
116 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 24.12.06
©  Bilder im pictures, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Büro-Angestellte Ka-pil Chang (Mun-shik Lee) erfährt, dass seine Teenager-Tochter Dami (So-eun Kim) im Spital liegt. Sie wurde beim Karaoke Singen von einem Mitschüler blutig geschlagen. Nun leidet sie an Schmerzen und einem Trauma. Ka-pils Hoffnung auf eine angemessene Entschuldigung des Täters lösen sich schnell in Luft auf: Der Schul-Boxer Tae-woo Kang verhält sich arrogant, seine Eltern tauchen gar nicht erst auf, da sie hohe Politiker sind. Falls Ka-pil Anklage einreichen würde, könnte ihm dies seinen Job kosten. Der Papa ist gedemütigt, die Tochter enttäuscht. Beim verzweifelten Versuch, Tae-woo mit einem Messer zu attackieren, trifft Ka-pil den Schüler Sung-suk Ko (Jun-gi Lee), einem zum stillen Denker und Aussenseiter gewordenen Ex-Boxer. Er und seine zwei Kumpels bieten an, Ka-pil zu trainieren, damit er sich auf faire Weise an Tae-woo rächen kann.

 

REVIEW
Die Idee hinter "Fly, Daddy, Fly" weist Parallelen zu jener von "Rocky Balboa" auf. In beiden Konzepten geht es darum, dass ein alter, in der Gesellschaft nicht mehr bedeutender Mann seine Ehre im Boxring wieder herstellen will und sich selbst beweisen kann, dass er noch etwas zählt. Hinein fliessen Themen wie Jugendwahn, Kluft zwischen Alt und Jung und eben Ehre im Alter. Beide Filme nutzen dies als Aufsteller, als Mutmacher und ein wenig auch als Aufschrei all jener Menschen, die pflichtbewusst ihre tägliche Arbeit tun, aber nur noch eine leise Stimme haben in Politik, Lifestyle und Werbung.

"Fly, Daddy, Fly" ist aber natürlich kein "Rocky"-Imitat. Im Gegenteil, letztendlich sind es doch sehr verschiedene Filme. "Fly, Daddy, Fly" basiert vielmehr auf dem 2003 veröffentlichten Roman von Kazuki Kaneshiro, der bereits mit seinem bekanntesten Werk Go, das 2001 verfilmt wurde, ähnliche Themen anpackte. In Japan entstanden nach der Vorlage eine Anime-Reihe sowie ein Film mit Jungstar Junichi Okada (Hana), der 2005 ins Kino kam. Leider ist er bis heute nicht untertitelt auf DVD erschienen, weshalb ich das koreanische Remake nicht direkt vergleichen kann. Doch die deutlichste Schwäche der koreanischen Fassung dürfte in der japanischen nicht vorkommen: Dort ist der junge "Trainer" nämlich ein koreanischer Einwanderer, was sein Aussenseitertum definiert. Automatisch wird dadurch die Rolle des jungen Rebellen besser ausgearbeitet. Im koreanischen Remake hingegen ist der junge Sung-suk wegen seiner Lebenseinstellung ein Aussenseiter. Er liest halt Che Guevara und hängt verträumt herum, das muss genügen.

Dementsprechend ist hier wenig Material vorhanden, an dem sich der Schauspieler die Zähne ausbeissen kann - das Erstaunliche ist jedoch, dass es trotzdem gut funktioniert. Den Part spielt nämlich Jungstar Jun-gi Lee, der nach seinem femininen Durchbruch im Blockbuster King and the Clown seine maskuline, coole Seite zeigen darf und die Aufgabe mühelos meistert. Es ist, eben auch wegen der mangelnden Figurenzeichnung, keine 1A-Rolle und auch der betriebene Label- und Coolness-Exzess ärgert, doch Lee spielt Sung-suk mit genug Charisma und "verlorenem Sohn"-Faible, so dass er stets die Augen auf sich zieht. Cool und verletzlich zugleich liefert er einen tollen Partner für Mun-shik Lee (A Bloody Aria), den eigentlichen Star des Films. Anders als Jun-gi, der mit einem Film über Nacht zum Superstar avancierte, arbeitete sich Mun-shik Lee mühsam via Nebenrollen nach oben und zeigt in dieser wie für ihn gemachten Hauptrolle, dass er das Zeug zum Leading Man hat. Er verkörpert den treuherzigen, aber vernachlässigten Büromenschen mit Bravour, seine Fortschritte bei der Fitness begeistern und wenn er etwa mit einem Bus ein Rennen veranstaltet, dann schwillt das Herz an. Eine famose Performance.

Mit liebenswerten Schauspielern, einer soliden Inszenierung und dem emotionalen Aufputsch-Gefühl ist "Fly, Daddy, Fly" auf jeden Fall ein Film zum Weiterempfehlen. Ein herzliches, unterhaltsames und für Jung und Alt auf unterschiedliche Art ansprechendes Werk - die jüngeren Mädels dürften Jun-gi Lee nachkreischen, die älteren Herren sich mit Ka-pils Schicksal identifizieren. Die Bewertung fällt mir insofern etwas schwer, weil ich den Film sehr gut leiden konnte, aber gerade die Punkte vermisse, die den Zusammenfassungen nach in Kaneshiros Buch und der japanischen Adaption vorkamen. Es kann also durchaus sein, dass ich die Bewertung nach Sichtung des japanischen Films noch umkremple - aber so oder so: "Fly, Daddy, Fly" ist rührendes, unterhaltsames und auf jeden Fall sehenswertes Kino.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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