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Erotikdrama
Japan 1972
Alternative Titel Orgasm of Angels; Angelic Orgasm; Tenshi no kokotsu;
L'extase des anges;
天使の恍惚

Regie, Produktion Koji Wakamatsu
Darsteller Ken Yoshizawa, Rie Yokoyama, Yuki Arasa, Masao Adachi, Michio Akiyama

Länge 85 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 15.7.10
©  Bilder Blaq Out, Screenshots molodezhnaja


STORY
Terroristische Jugendliche planen den Diebstahl von Waffen aus einem US-Stützpunkt in Japan.
Sie haben sich in Zellen aufgeteilt, benannt nach den vier Jahreszeiten. Die Anführer haben Monatsnamen, die Mitläufer Wochentage. Die Aktion des Teams von "Oktober" fordert einen hohen Blutzoll, doch die Waffen sind erbeutet. Nun plant das Team von "Februar" damit einen Vergeltungsakt. Das wiederum erzürnt den beim Coup erblindeten Oktober. Er stellt sich gegen seine Waffenbrüder.

 

REVIEW
Die Politik hinter dem Ganzen interessiert Koji Wakamatsu nur am Rande. Er ist ein dezidiert politischer Filmemacher, selbst seine reinrassigeren Pink-Filme beinhalten oft eine radikalisierte Gruppe oder Studentenunruhen. Und Filme wie Season of Terror oder Sex Jack beginnen explizit mit Sequenzen von Unruhen. Doch kaum je sind die Figuren aus dem linksradikalen Milieu in irgend einer Form politisch fassbar. Es scheint, als wolle Wakamatsu immer und immer wieder aufzeigen, wie hohl die Bewegung ist: Sie bringt nichts zustande ausser Gewalt, sie zerfleischt sich selbst, sie misshandelt ihre Frauen.

Ob all dies nur zur Vermischung aus Sex und Gewalt dient, oder ob Wakamatsu tatsächlich über die Aktionen der linken Jungterroristen zu sagen hat, das sei dahingestellt. Ich spekuliere eher auf ersteres. Der Regisseur ist zwar hochpolitisiert, aber er bringt keinen echten Diskurs in Gang. Vielmehr versucht er stets, auf einer rein assoziativen Ebene, die Zuschauer zum Nachdenken zu bringen. Zu oft funktioniert dies nicht, weil seine Filme im Spannungsfeld aus Godard und japanischer New Wave auf der einen und japanischen Sexfilmkonventionen auf der anderen Seite zu verkünstelt daherkommen.

In seinen besten Werken wie Running in Madness, Dying in Love ist der Stil der Handlung untergeordnet. In seinen anstrengenderen ist es umgekehrt - der hier fällt ins Mittelfeld. Willkürlich wechseln sich Schwarzweiss und Farbe ab, lange Sequenzen weichen rasant geschnittenen Montagen, alles will lebendig und dynamisch sein, aber die darunter liegende Story führt zu nichts. Weder politisch noch dramaturgisch. Es handelt sich um Kunst-Trash, bei dem die Radikalität in der Optik und dem Design steckt, die Geschichte sich nur radikaler Charaktere oder Impressionen bedient, aber gesellschaftlich nichts auszusagen hat.

Es gibt Filme von Wakamatsu, bei denen ist es sekundär, dass der Inhalt nicht viel hergibt - die Optik reisst das Ruder rum. So etwa bei Go, Go, Second Time Virgin. Ein Film wie Sex Jack hingegen wird trotz solider visueller Reize nie wirklich gut. "Ecstasy of the Angels" fällt irgendwo dazwischen. Er ist brauchbar gespielt, stylish inszeniert, aber an sich ziemlich sinnentleert. Der latente Sexismus der Anarchisten wird nicht wirklich thematisiert, er ist, wie immer beim Regisseur, einfach da. Ebenso zur Stimulation wie zur Kritik - woran auch immer.

Doch immerhin ist die Dynamik stets da, der Film langweilt nie, die Bilder sind eindrücklich, die Inszenierung verspielt. Klar grenzt alles immer wieder ans Prätentiöse, auch die Fusion aus Sex und Politik lässt eher ratlos als erquickt zurück - doch der Frust hält sich in Grenzen angesichts der ansprechenden Präsentation. "Ecstasy of the Angels" ist sicher nicht Koji Wakamatsus bester Film, aber ein sehr typischer. Darin eben, dass er radikal wirkt in Präsentation und Inhalt, aber den Mix aus Politik, Gewalt und Sex lediglich als Antrieb fürs Rebellieren ins Leere benutzt.

 

MEINE DVD
Frankreich, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch mono mit englischen und französischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
amazon.fr (Liefert aus F)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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