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Tragikomödie. Indien. Hindi / Englisch
Alternative Titel Ozean der Träume; Lass das Hezr schlagen (Übersetzung)

Regie Zoya Akhtar
Drehbuch Zoya Akhtar, Reema Kagti

Produktion
Ritesh Sidhwani, Farhan Akhtar
Songs Shankar-Ehsaan-Loy
Kamera Carlos Catalan

Choreografie
Caesar Gonsalves
Darsteller Anil Kapoor, Shefali Shah, Priyanka Chopra, Ranveer Singh, Anushka Sharma, Farhan Akhtar, Rahul Bose,
Zarina Wahab, Vikrant Massey, Ridhina Sud, Pawan Chopra, Ayesha Raza Mishra, Aamir Khan (Stimme)
Länge 164 Min.

Kinostart 5.6.2015
Box office classification Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 23.2.2016
©  Bilder Rapideyemovies, Screenshots molodezhnaja


STORY
Kamal (Anil Kapoor) und Neelam Mehra (Shefali Shah) gehören zur High-Society von Delhi. Privat indes läuft es nicht mehr so toll: Zwischen dem seit 30 Jahren verheirateten Ehepaar herrscht emotionale Eiszeit. Tochter Ayesha (Priyanka Chopra), die in Mumbai ein Online-Reiseportal leitet, fühlt sich ausgegrenzt und möchte sich zu allem Übel auch noch von Ehemann Manav (Rahul Bose) scheiden lassen. Und Sohn Kabir (Ranveer Singh), der einst die Firma des Vaters übernehmen soll, hat andere Ambitionen.
Schlimmer noch: Die Firma steht vor dem Bankrott. Um sie zu retten, will Kamal den Sohn mit der reichen Erbin Noori (Ridhima Sud) verkuppeln, und dazu laden die Mehras Freunde und Familie zu einer 10-tägigen Kreuzfahrt durch Europa ein. Doch auf dem Schiff hat Kabir mehr Interesse an der Tänzerin Farah Ali (Anushka Sharma). Und Ayesha: die bändelt mit dem Journalisten Sunny Gill (Farhan Akhtar), den sie schon von früher kennt.

 

REVIEW
Ich habe eine Schwäche für Zoya Akhtar. Sie macht Bollywood-Filme mit europäischem Flair, international vermarktbare Filme mit doch ganz indischer Seele. Schon ihr Debüt Luck By Chance gefiel mir sehr gut, und auch wenn ihre Nachfolgefilme nicht ganz das Publikum erreichten, das man sich wünschen würde, so behielt ich doch mein Faible für ihre Art der Inszenierung. Dies setzt sich nun bei ihrem vierten Spielfilm "Dil Dhadakne Do" fort. Es ist eigentlich nur eine überlange Seifenoper ohne grosse Story. Aber die Figuren und die Machart sind so toll, dass man amüsiert und emotional involviert mitschunkelt. Anders gesagt: lockere Unterhaltung auf technischem Topniveau.

Eine Schlüsselrolle dabei spielt Kameramann Carlos Catalan. Er fängt den Vibe von Akhtars Filmen stets perfekt ein, mit top komponierten und doch stets leicht wirkenden Bildern. Während Mainstream-Bollywood gerne klotzt und auf Überwältigung setzt, reichert er seine Bilder zwar immer mit Schönheit an, aber auf sehr lebensechte, unforcierte Weise. Kurz: einfach schön anzuschauen. Weil Zoya Akhtar mittlerweile auch bei den Schauspielern einen erstklassigen Ruf geniesst und in Bollywood bestens vernetzt ist (nicht zuletzt dank ihres Bruders und Produzenten Farhan) kann sie diese gelungene Szenerie auch mit den idealen Persönlichkeiten bevölkern.

Fangen wir gleich bei Farhan an: Er ist Zoyas Glücksbringer, und diesmal tritt Bruderherz zwar nur in einer kleineren Rolle auf, aber er überzeugt mit Natürlichkeit und einem unaufdringlicheren Look. Die Chemie mit Superstar Priyanka Chopra stimmt. Die Ex-Miss-World, die mittlerweile auch Hollywood erobert, beweist einmal mehr, dass sie sich in Grossproduktionen ebenso wohl fühlt wie in eher kleineren Werken wie diesem. Der elegant ergraute Anil Kapoor brilliert als befehlshabendes Familienoberhaupt, Shefali Shah ist mindestens so toll als seine zwischen Verpflichtung und eigenen Gefühlen hin- und hergerissene Gattin. Rahul Bose, mal etwas gegen den Strich besetzt, ist auch immer wieder gut, ebenso Anushka Sharma.

Und selbst Ranveer Singh war nie besser. Er ist sonst meistens damit beschäftigt, seinen Körper in Szene zu setzen und zu chargieren, aber hier hält er sich angenehm zurück und spielt toll. Nicht zuletzt stimmt die Chemie mit seiner Band Baaja Baaraat-Partnerin Sharma - im realen Leben immerhin seine Ex-Freundin. Aus diesem tollen Cast sticht nur einer negativ heraus: Aamir Khan. Das liegt nicht an ihm selbst, sondern an seiner Rolle in dem Ganzen: Er leiht dem Hund Pluto die Stimme, und der bringt dem Film schlicht nichts. Seine Kommentare sind nie sonderlich witzig, sondern beschreiben nur das, was man eh schon sieht. Bei einem Film, der eh schon zu lang ist, fällt das besonders negativ auf.

Aber das Fazit bleibt: Tolles Ensemble. Toller Look. Dazu noch ein paar gelungene Lieder. "Girls Like To Swing'" zum Beispiel macht richtig Laune, der rockige "Pehli Baar" ist eine wunderbare Zweipersonennummer. Und "Gallan Goodiyaan" ist alleine schon deswegen genial, weil er ohne Cut mit Dutzenden von Akteuren gedreht wurde. Was für eine Choreografie-Arbeit. Es sind eher wenig Tanz- und Songeinlagen an der Zahl, doch wenn sie kommen, geben sie dem Film Energie. Das ist auch nötig, denn wenn "Dil Dhadakne Do" ein Problem hat, dann ist es die Überlänge: Über zweieinhalb Stunden Laufzeit sind nicht zu rechtfertigen, und beim etwas gar überdrehten Finale geht das Interesse langsam flöten.

Ich habe "Dil Dhadakne Do" jedenfalls trotzdem genossen. Es geht auch um ernste Themen, doch im Vordergrund steht die lockere Unterhaltung, beschwingt in Spiel und Inszenierung, gelungen in Look und Präsentation, mit Drehorten entlang der türkischen Mittelmeerküste. Und nicht zuletzt famose Schauspieler, denen man einfach gerne zuschaut. Zoya Akhtar ist auf jeden Fall eine echte Bereicherung für Bollywood und ich freue mich bereits auf ihren nächsten Film.

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (3½/5)
Rediff (3/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1., verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2


 

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