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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Pooja Bhatt
Drehbuch Shagufta Rafique nach einer Story von Mahesh Bhatt
Produktion Mukesh Bhatt
Songs M. M. Kreem
Kamera Anshuman Mahaley
Choreografie Naimesh Udayan
Darsteller Muzamil Ibrahim, Tulip Joshi, Anupam Kher, Gulshan Grover, Ashutosh Rana, Bhanu Uday
Länge 117 Min.

Kinostart 31.8.2007
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 14

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 21.9.07
©  Bilder Adlabs, Screenshots molodezhnaja


STORY
Zaid Ahmed Khan (Muzamil Ibrahim) ist ein gesetzestreuer, ehrenvoller Polizist in Mumbai. Eines Nachts erschüttert ein Terroranschlag den New Century Club. Zaid hilft den Verletzten und spendet Blut, auch wenn für die Medien und Politiker rasch klar ist, dass moslemische Terroristen hinter dem Anschlag stecken und Zaid als Moslem Gefahr läuft, die Wut der Betroffenen zu spüren. Doch bald ereilt den Cop eine viel tragischere Meldung: Seine Frau Sarah (Tulip Joshi) ist unter den Opfern! Während Zaid den Verlust betrauert, taucht Raj Mehra (Gulshan Grover) auf, der Anführer der Anti-Terror-Einheit. Er erklärt, dass Sarah nicht etwa Opfer war - sie war die Attentäterin! Zaid wird als Mittäter festgenommen und bald wieder freigelassen. Doch Sarah bleibt Hauptverdächtige. Bald hat Zaid die traurige Gewissheit, dass seine Frau tatsächlich den Anschlag verübt hat. Bloss warum? Hat Sarah ihm etwas verschwiegen? Antworten auf diese Fragen erhofft sich Zaid von Sarahs Vater Sayed (Anupam Kher).

 

REVIEW
Wie viel einfacher wäre doch die Welt, wenn sie Regeln hätte wie "Dhokha". Der spielt in einer Welt, in der Terroristen klar nachvollziehbare Motive haben, in denen man einem Terroristen nur gut zureden muss, damit er seine Bomben ablegt und in dem die wahren Schuldigen die sind, die mit ihren bösen Taten und ihrer kollektiven Verurteilung die Terroristen erst zu solchen gemacht haben. Kurzum: wir alle. Die bösen Amis. Die bösen Hindu-Cops. "Dhokha" spielt in einer Welt, die nicht existiert. In einer Welt des naiven Denkens, das sich die Völkerverständigung
aufs Banner schreibt und in der Folge aus Tätern Opfer macht.

Das sollte man nicht zu negativ verstehen: Die dritte Regiearbeit von Pooja Bhatt ist ein durchaus gut gemeintes Drama mit einigen sehenswerten Ansätzen, doch es wird schmerzhaft, wenn es kausale Zusammenhänge auf einfachste Formeln reduziert. In Wahrheit sind Terroristen getrieben von einem Mix aus diffusem Hass, Indoktrination, blindem Gehormsam, Verzweiflung und Ausweglosigkeit. Da sich dies natürlich nicht einfach in einen Film packen lässt und erst noch die Botschaft von "Dhokha" unterwandern würde, läuft es hier eben anders. Sarah ist eine nette Frau, bis eben an einem Tag Hindu-Cops die Moslem-Frau aufs Übelste misshandeln und sie mit Terror zurück schlägt. Im Bhatt'schen Anklage-Kino läuft das so ab. In der Realität nicht.

Für die Filmemacher ist Sarah dann eben auch das Opfer. Ein Opfer, das zwanzig weitere Opfer in den Tod reisst und dabei freilich nicht zerfetzt wird - ihr schönes Gesicht bleibt erhalten, damit sie eine schmucke Leiche abgibt. Aber auf solchen kleineren Logiklöchern will ich gar nicht herumreiten, mich stört das Gesamtbild des Films. Ein Weltbild, das eine gute Absicht pervertiert und in seinen schlimmsten Momenten wirklich dumm ist. Schade um die guten Ansätze.

Aufgewertet wird das Drama unter anderem durch die Akteure. Ex-Model Muzamil Ibrahim sieht dufte aus und da dies sein Debüt ist, kann man durchaus applaudieren. Er spielt noch etwas steif und seine emotionalen Szenen wirken forciert, doch er hat eine natürliche Ausstrahlung. Seine Rolle als engelsgleicher Übermensch (er spendet Blut, er opfert sein Leben, er hilft allen) ist purer Kitsch, doch funktioniert. Anupam Kher und Gulshan Grover haben kurze Rollen, tragen sie aber mit Kraft und Willensstärke zweier erprobter Veteranen vor. Vor allem Kher, ein Brahmane aus Kaschmir, brauchte Mut für seine Rollenwahl, sorgte sie doch für einige Aufregung bei seinen Glaubensbrüdern. Tulip Joshi wiederum ist halbwegs passabel in der Rolle der Sarah und Ashutosh Rana darf mal wieder richtig böse sein.

Auch Bhatts Inszenierung kann sich sehen lassen - von den schönen Bildern über die angenehme Montage: Langeweile kann sich hier selten einstellen. Am ehesten noch bei den Songs, die zur Gattung Plätscherlieder gehören. Nichts was vom Hocker reisst. Losgelöst von seinem Inhalt wäre "Dhokha" ein grundsolider, wenig spektakulärer Film. Aber ich kann nur nochmals wiederholen, wie naiv und daher unbrauchbar letztendlich die Story ist. Sie huldigt dem gerne wiedergekäuten Motiv vom armen Moslem, der zum Terroristen wird, weil er Opfer ist. Opfer von Armut, Opfer von Unterdrückung, Opfer von westlichen Machtspielen - oder im indischen Fall von hinduistischen Machtspielen. Das sind sicher Elemente, die hineinspielen können, aber wie erwähnt, sind es öfter andere Gründe, die einen Terroristen antreiben.

Leider tun die aufgeklärten Bhatts genau das, was im Westen liberale Köpfe auch gerne tun: die Schuld in den eigenen Reihen suchen. Ja, der Terror entsteht durch ein komplexes Geflecht, an dem auch Hindus, der Westen oder die halbe Welt ihren Anteil hat. Doch wer die Terroristen nur noch als Opfer widriger Umstände sieht, der konstruiert eine Rechtfertigung, die nicht da ist und welche die Realität auf den Kopf stellt. Wenn ein Film sich vornimmt, ein komplexes Thema wie Terror zu behandeln, dann sollte er dies differenzierter tun als "Dhokha". Ich möchte nicht ausschliessen, dass es tatsächlich Fälle von Selbstmordattentätern gibt, die aus Motiven töten, die hier angesprochen werden. Doch deren Anteil dürfte klein sein. Ganz daneben haut "Dhohka" freilich nicht - er verurteilt kollektive Schuldzuweisungen, er verdammt islamistischen Terror und zeigt einen Weg aus der Misere: Mitgefühl. Doch wenns drauf ankommt, verlässt er sich auf Klischees und Vereinfachung statt auf Realität. Schade.

 

SONGS
1) Anjana - Nichts Besonderes, aber ein sympathisches Bombay-Lied (K.K., M.M. Kreem)
2) Kab Tujhe - Solider Durchschnitt (Shreya Ghoshal, K.K.).
3) Roya Re - Mässige Soft-Rock-Nummer mit pakistanischem Flair (Shiraz Uppal).
4) Dhokha Dhokha - Interessanter Gesang, als Lied eher schwach (Rafaquat Ali Khan).

 

MEINE DVD
Adlabs (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Teilweise starke Nachzieheffekte und oft Unschärfen).

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (2½/5)
Rediff.com (2/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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