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Liebesfilm. Indien. Telugu
Alternativer Titel
Devdas: Premalo Munigi Telandi

Regie Y.V.S Chowdary
Drehbuch Y.V.S Chowdary
Produktion Y.V.S Chowdary
Songs Chakri
Kamera
Bharani K. Dharan
Choreografie
Tara, Brinda, Raja Sekhar, Krishna Reddy, Rakesh
Darsteller
Ram, Ileana, Sayaji Shinde, Venu Madhav, MS Narayana, Vidya, Rama Prabha

Länge 173 Min.

Kinostart 11.1.2006
Trade classification
Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
..

©  Text Marco, molodezhnaja 21.10.06
©  Bilder iDream, Screenshots molodezhnaja


STORY
Angestachelt von ihrer Oma (
Venu Madhav) reist die junge Bhanumathi (Ileana), die Tochter des US-Senators Kattamraju Lakshminarayana (
Sayaji Shinde) nach Hyderabad. Dort möchte sie ein Musik-College besuchen und einen Mann finden. Erst fällt ihr der schmierige Bobby ins Auge, doch schon bald verliert sie ihr Herz an dessen Rivalen, den aus den Armenvierteln stammenden Devdas (Ram). Die zwei wehren sich gegen Angriffe von Bobby und kommen sich dabei immer näher. Doch eines Tages steht Bhanus Papa vor ihnen. Er scheint die Liebe der jungen Leute vordergründig zu akzeptieren, doch in Wahrheit will er den armen Schlucker Devdas so schnell wie möglich aus dem Leben seiner Tochter raus haben.

 

REVIEW
Wie Y.V.S. Chodwary die Songs seiner Tollywood-Produktion "Devdasu" in Szene setzt, ist atemberaubend. Doch das ist denn auch bereits das einzige an diesem aufgeblasenen Liebesfilm, was ohne Vorbehalte fasziniert. Der Rest rangiert von durchwachsen bis ablöschend und nimmt bereits bei der Handlung seinen verheerenden Lauf. So zieht Chowdary einen mickrigen Plot auf fast drei Stunden Länge und ödet im Nu an. Die Charaktere sind einfach gezeichnet, die Situationen vorhersehbar, der Humor bemüht. Schon die ersten Minuten des Films, in denen der Sprecher (Prakash Raj) darauf hinweist, dass in Amerika nur Hektik und Geld regieren, sind eine Ansammlung von Klischees. Die Aufnahmen zeigen nämlich lediglich New York, was nur einen kleinen urbanen Aspekt Amerikas repräsentiert. Da kann man geradeso gut einen Busines-Bezirk von Mumbai zeigen und dasselbe faseln. Und damit ist noch lange nicht Schluss mit den Amerika-Klischees. Spätestens wenn ein Rudel Afroamerikaner als wortlose Schurkentruppe eingesetzt wird (Hellhäutige sind im indischen Kino ja selten böse) ist das Ganze nur noch ärgerlich.

Doch über inhaltliche Probleme könnte man hinwegsehen, wäre der Film ansprechend präsentiert. Immerhin schmücken satte 11 Songs die dürre Handlung aus und machen den Film beinahe zum dreistündigen Easy-Listening-Musical mit Reisekatalog-Eindrücken - gedreht wurde in Indien, Thailand, Los Angeles, New York, Las Vegas, Nevada, Florida. Mit einer geschickten, relaxten Art könnte ein Regisseur mit genug Selbstvertrauen durchaus punkten. Nicht so Chowdary. Er versucht sich mit Kamera- und Schnittricks anzubiedern und hämmert einem eine abartige Aneinanderreihung von Stilwichserei in den Kopf. Keine Einstellung dauert länger als ein paar Sekunden, immer wieder rasen die Bilder in hyperaktiver Montage mit Zeitraffer vorbei, wobei die Kamera rotiert und juckt. Es ist eine Plage! Kombiniert mit nervtötenden Soundeffekten und einem Proll-Machismo der männlichen Figuren ergibt dies das Bild eines Films, der glaubt, mit einer "modernen und coolen" Machart, könne er sich in die Herzen der Jugend spielen. Dabei brennen jedem Zuschauer mit Empfinden für Bildsprache und Schnitt die Sicherungen durch.

Das ist insofern schade, weil "Devdasu" Ansätze hätte, die funktionieren. Die Songs gehören auf jeden Fall dazu, Chakri verdient für seine temporeichen und melodiösen Kompositionen volles Lob. Und die bereits erwähnte Umsetzung der Stücke ist die Visitenkarte des ganzen Films. Daneben beeindrucken die Newcomer Ram und Ileana. Sie sind keine grossartigen Mimen, doch er tanzt gelenkig, fightet nicht schlecht und zeigt sich kamerafreundlich - und sie ist mit ihrem verführerischen Body allemal eine Augenweide. Im Verlauf des Films wird sie zusehends attraktiver und auch die Filmemacher scheinen von ihr fasziniert, was erklärt, warum die Kamera fast andauernd an ihrem Bauchnabel hängt. Neben den Jungen siehts etwas karger aus: Sayaji Shinde ist eine ätzende, unglaubwürdige Parodie eines bösen Papas, die Comedy-Routine MS Narayans ist mühsam.

Lange Zeit war ich anhand dieses Mixes aus gelungenen und missglückten Zugaben überzeugt, der Film würde wenigstens als passabler Unterhalter durchgehen. Doch nach der Zwei-Stunden-Marke verpufft auch das letzte Quäntchen Goodwill. Der Plot ist nur noch eine Ansammlung im Eiltempo abgespulter Szenen, unterbrochen von fehlplazierten Liedern. Selbst das Finale ist eine Farce, als ob den Machern nichts mehr eingefallen wäre, womit man die Zuschauer strapazieren könnte - also hören sie einfach auf. Deus ex machina in Bestform. Da die letzte Stunde so prall gefüllt ist mit Quatsch und Editing-Missgriffen, rückt der ganze Film in die Kategorie Ablöscher. Rückblickend wird auch die Figurenzeichnung des Angeber-Helden und die der dummen Heldin schwächer. Sie ist zum Beispiel am Anfang ein völliger Bimbo und wählt ihren Liebhaber nicht anhand von Schönheit, Intelligenz oder Witz aus, sondern steigt bei dem aufs Motorrad, der am besten prügeln kann. Eine Frauenzeichnung aus der Steinzeit. Da liegt vielleicht die Krux des Films: Der Inhalt ist antiquiert, die Figuren altertümliche Klischees und doch verkauft die hypernervöse Inszenierung das Zeug als modernes, hippes Kino. Das geht nicht auf und sollte mit der Warnung "Aspirin bereithalten" verkauft werden.

 

MEINE DVD
iDream (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Telugu Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Schnelle Bewegungen unscharf, Bildfarbe ansprechend)

 

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anytamil

 

EXTERNE REVIEWS 
idlebrain (
3/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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