Delinquent Girl Boss: Blossoming Night Dreams (Japan, 1970)

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Actiondrama
Japan 1970
Alternative Titel Zubeko bancho: yume wa yoru hiraku; Tokyo Bad Girls

Regie KazuhikoYamaguchi
Drehbuch KazuhikoYamaguchi
Darsteller Reiko Oshida, Masumi Tachibana, Yukie Kagawa, Keiko Fuji, Hayato Tani

Länge 87 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Die 19-jährige Rika Kageyama (Reiko Oshida) aus Yokohama sitzt wegen Körperverletzung im Mädchen-Jugendanstalt "Akagi Girls' School". Nach einem Jahr ist sie frei und versucht, ein gutbürgerliches Leben in Tokio zu führen. Doch das ist leichter gesagt als getan: Überwall lauern ihr kriminelle Elemente auf. Als sie wegen eines Missverständnisses und lüsternen Chefs den Job in einer Wäscherei verliert, kommt sie im Nachtclub von Umeko Watanabe in Shinjuku unter, die mehrere gefallene Mädchen beschäftigt und ihnen neue Lebenskraft gibt.

REVIEW
Die vom japanischen Studio Toei gedrehten Pinky-Filme, die als Antwort auf Nikkatsus Roman-Porno-Werke lanciert wurden und sich in den Siebzigerjahren grosser Beliebtheit erfreuten, brachten gleich mehrere Reihen hervor. "Delinquent Girl Boss" ist eine davon. Der vierte Teil, Worthless to Confess, der in Amerika als Teil der "Pinky Violence"-DVD-Box erschienen ist, markiert das Highlight der Serie. Etwas weniger geglückt, aber immer noch sehenswert, ist der Auftakt: "Blossoming Night Dreams". Inszeniert hat ihn Kazuhiko Yamaguchi, der danach auch die folgenden Episoden inszenierte, und hiermit sein Debüt abgab. Seine Unerfahrenheit ist oft sichtbar, vor allem als Drehbuchautor hatte er noch einiges aufzuholen. So ist der Film über weite Strecken zu chaotisch und er entwickelt einfach zu wenig Drive.

Dafür hat er einen Mann zur Hand, der ihm das Bestmögliche aus dem Material heraus holt: Hanjiro Nakazawa. Der lange Zeit für Kinji Fukasaku tätige Kameravirtuose erzeugte auch hier einige beeindruckende Bilder. Mutiges Framing, schrille Farben, scharfe Perspektiven. Seine ausgeklügelten Bilder kommen zwar etwas selten zum Zug und gehen inmitten eher züchtiger Gestaltung manchmal unter - doch immer wenn sie aufblühen, dann richtig. Manchmal sexy, manchmal edel, stets jedoch faszinierend auf ihre spezielle Art. Das macht selbst den trashigsten Film hochwertig.

Und "Delinquent Girl Boss: Blossoming Night Dreams" ist Trash: Ein wenig Gewalt, ein paar nackte Busen, hin und wieder die Nahaufnahme eines Unterhöschens und jede Menge absurder Situationen - das sorgt für sinnentleerte Fastfood-Unterhaltung mit hohem Pulp-Charme. Die Dynamik in manchen Szenen zeigt vor, wohin diese Serie gehen kann, wenn sie sich anstrengt und daher wird einem beim Zuschauen auch nie wirklich langweilig. Wenn nur diese Energie in allen Momenten spürbar wäre und die Story mehr her gäbe.

In dem Bereich liegt der grösste Schwachpunkt von diesem Reihen-Auftakt: Die Geschichte reisst einfach nicht mit. Da kann sich Pinky-Prinzessin Reiko Oshida noch so anstrengen und mit ihrem mädchenhaften Schalk amüsieren, da mögen die Ohren sich noch so sehr über das Lied "Yellow Cherry" der kultigen Girlband Golden Half und Keiko Fuji freuen (das auch in Stray Cat Rock: Sex Hunter vorkam), da mag die zu selten aufblitzende Action noch so schön blutig sein, der Sex noch so angenehm schlüpfrig - es ist einfach zu wenig. Bis hin zum enttäuschenden Finale. Selbst Worthless to Confess war, seines hohen Unterhaltungswerts zum Trotz, nicht der beste Beitrag ans Pinky-Genre und unterbot seine drei Kollegen in der Pinky-DVD-Box minimal, was zur Aussage verleitet, die ganze "Delinquent Girl Boss"-Serie wäre kein Juwel innerhalb dieses Segments des Seventies-Kinos. Das täte der Reihe freilich unrecht, denn sie bietet kurzweiligen Exploitation-Fun. Nur eben nicht ganz mit der Power und dem Schmiss, welche Top-Pinkys oder Exploitation-Klassiker auszeichnen.

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch mono mit englischen Untertiteln.

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SCREENSHOTS

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