Cobalt Blue (Japan, 2009)

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Drama
Japan 2009
Alternative Titel Gunjo: Ai ga shizunda umi no iro; Gunjo;
Gunjou; 群青愛が沈んだ海の色

Regie Yosuke Nakagawa
Drehbuch Yosuke Nakagawa, Makoto Itakura, Yu Shibuya nach dem Roman von Ayako Miyagi
Darsteller Masami Nagasawa, Seiji Fukushi, Kuranosuke Sasaki, Misato Tanaka, Shinji Rachi

Länge 120 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Der Fischer Ryuji Nakamura (Kuranosuke Sasaki) heiratet die bekannte Pianistin Yukiko Morishita (Misato Tanaka), die auf Okinawa weilte, um sich von ihrer Krankheit zu erholen. Die beiden haben eine Tochter - bald darauf später stirbt Yukiko. Als Tochter Ryoko (Masami Nagasawa) 18 Jahre alt ist, stehen sie und ihre beiden Freunde Kazuya (Shinji Rachi) und Daisuke (Seiji Fukushi) vor einschneidenden Veränderungen: Während Kazuya als Fischer auf der Insel bleiben will, schreibt sich Daisuke an einer Kunstschule auf in der Bezirkshauptstadt Naha ein. Ryoko wiederum möchte die Insel auch verlassen, um Krankenschwester zu werden. Doch da singt Kazuya für Ryoko ein "Tubarama" - ein traditionelles Liebeslied. Dadurch finden die beiden als Paar zueinander. Doch das Glück währt nicht lange: Kazuya ertrinkt im Meer.

REVIEW
Irgendwo im Niemandsland zwischen Kunstfilm und Reine-Liebe-Kitsch mäandriert sich dieses Drama ins Abseits. Die vierte Regiearbeit von Yosuke Nakagawa ("Starlit High Noon") ist, ohne um den heissen Brei zu reden, verdammt langweilig. Und sein prätentiöses Gehabe macht einen Grossteil der durchaus vorhandenen Emotionen zunichte. Dabei steckt nicht mal so viel drin in dem Ganzen: Frau verliert Freund, Frau leidet, Kumpel will helfen - reicht das aus, um sie zu "heilen"? Eine simple Story, sicher nicht zum ersten Mal erzählt.

Doch was Nakagawa daraus macht, enttäuscht. Kein Vergleich etwa zu Krzysztof Kieslowskis titelverwandtem "Bleu", in dem eine Frau ebenfalls den Verlust des Partners verarbeitet. Hier offenbart sich dies weniger in spürbarem Leid, als in leidvollem Gehabe. Die um die Liebe gebrachte Frau dreht sich einfach halb so langsam um, wenn sie jemand anspricht, sie wirkt lethargisch und schlägt bedeutungsschwanger in Zeitlupe die Augen auf. Keine Frage, dieses Geschöpf leidet mit grossem "L". Doch nie geht das in Mark und Bein über, wohl auch, weil die Liebe zuvor so skizzenartig aufgebaut wurde.

Und weil die Akteure nicht viel leisten. Masami Nagasawa (Tears for You) wirkt eher gelangweilt als emotional involviert, während Seiji Fukushi (Oppai Volleyball) nicht gross in Erscheinung treten kann. Der Debütant Shinji Rachi, der früher bei der Tanztruppe "Musical Academy" der Boygroup-Schmiede Johnny & Associates dabei war, hinterlässt ebenso keinen bleibenden Eindruck. Einzig die älteren Darsteller Kuranosuke Sasaki und Misato Tanaka erzeugen so etwas wie Mitgefühl. Doch das reicht nicht annähernd aus, um dieses aufgeblasene Leidensspektakel zu ertragen.

"Cobalt Blue" will nämlich in keinem Bereich so richtig funktionieren. Für einen jun'ai-Film, also ein Jugendfilm um die reine Liebe, ist er zu steif und viel zu unterkühlt. Liebe wird gar niearatan. So schafft das Drama es nicht einmal, das pittoreske Okinawa so richtig schön ins Bild zu rücken. Und die Story nach einem Roman von Ayako Miyagi erschöpft sich in Klischeesituationen, die schwer als kunstvoll durchgehen. Um dem Ganzen doch etwas Gewicht zu verleihen, sind die Figuren ständig am bedeutungsschwanger flüstern oder ins Leere schauen. Der Effekt dessen ist völliges Abschalten seitens der Zuschauer. Ich konnte dieses abgehobene Gehabe bald nicht mehr ertragen.

Es gibt ein paar meditative Momente in "Cobalt Blue", doch dies geht einher mit enormer Langeweile, einer unterkühlten Geschichte, gestelzten Darstellern und kalt lassenden Gefühlsmomenten. Nein, dieser Mix aus Kunst und Kommerz will weder auf der einen noch auf der anderen Seite funktionieren - und fällt buchstäblich zwischen Stuhl und Bank. Wenn der Film einfach nur langweilig wäre, man könnte ihm noch vergeben. Doch er gefällt sich darin, seinen eh schon mühsamen Inhalt noch durch metaphysischen Humbug und gewollt distanzierte Präsentation zu sabotieren. Das muss man sich wirklich nicht antun, es sei denn, man leidet unter Einschlafproblemen.

MEINE DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 mit englischen Untertiteln.

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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