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Actionfilm. Indien. Telugu
Alternativer Titel
-

Regie S.S. Rajamouli
Drehbuch Vijayendra Prasad
Produktion
B.V.S.N. Prasad
Songs
M.M. Keeravani
Kamera
Senthil Kumar
Choreografie
Lawrence Raghavendra, Brinda, Shobi, Prem Rakshith
Darsteller
Prabhas, Bhanupriya, Shafi, Shriya Saran, Pradeep Rawat , Narendra Jha,
Srinivasa Rao Kota, Venu Madhav, Mumait Khan, Aarti Agarwal, Jaya Prakash Reddy
Länge 159 Min.

Kinostart 30.9.2005
Box office classification
Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 4.3.07
©  Bilder Maruti, Screenshots molodezhnaja


STORY
Ashok und sein Stiefbruder Shivaji leben mit ihrer Mutter (Bhanupriya) in einem Flüchtlingslager auf Sri Lanka. Als die Regierung das Lager räumen lässt, wird die Familie auseinander gerissen. Alle drei landen in Indien, doch Shivaji, den die Mutter für tot hält, wächst alleine auf. Er bekommt im Hafen der südostindischen Stadt Visakhapatnam zu spüren, wie hart das Leben als Flüchtling ist: Er arbeitet für den örtlichen Don Baji Rao (Narendhra Jha) aus Bihar, der die leidenden Leute wie Sklaven hält. Jahre später ist aus Shivaji (Prabhas) ein stattlicher und mutiger Mann geworden, der sich gegen die Tyrannen auflehnt. Als Baji Rao zu weit geht, tötet Shivaji ihn und steigt zum Anführer des Hafenquartiers auf. Doch er hat noch zwei Rivalen, die leben: Baji Raos Bruder Ras Bihari (Pradeep Rawat) und Ashok (Shafi), der noch immer darunter leidet, dass seine Mutter ihn weniger liebt als den tot geglaubten Stiefsohn.

 

REVIEW
"Chatrapathi" unterscheidet sich nur geringfügig vom üblichen und endlos durchgespielten "starker Mann"-Szenario des südindischen Kinos. Der Film zelebriert den Übermenschen aus der Unterschicht mit Pathos, Machismo und viel Gewalt - aber ohne Hirn, Logik und Naturgesetze. Doch anders als plumpere Genre-Beiträge schafft es "Chatrapathi", den dünnen Stoff aufzuwerten und unterhaltsam zu gestalten: bildlich, erzählerisch und inszenatorisch. S.S. Rajamouli schöpft einfach aus dem Vollen und das dankt man ihm von Beginn weg.

So ist die Flüchtlingsthematik ein interessanter Hintergrund und der Drehort in der Hafenregion von Visakhapatnam in Andhra Pradesh liefert bereits einen ansprechenden Look, der in den ersten Filmminuten gut eingebettet ist. So liefern die mächtigen Frachtschiffe und die Arbeiten am Dock eine Visualisierung davon, wie abgehärtet Shivaji ist. Deshalb wird sein Charakter später halbwegs glaubhaft. Aber eben nur halbwegs, denn zum einen gehen den Choreografen bei den Fights mal wieder die Pferde durch und andererseits ist Prabhas in der Hauptrolle keine Offenbarung.

Was stimmt bei den Kämpfen nicht? Das Übliche: Sie sind gut, wenn sie rustikal und direkt sind, doch sobald Seil-Akrobatik zum Zug kommt, lacht man sich tot. Auch die John Woo'scher Doppel-Waffen-Ästhetik ruft hier eher Kichern als Staunen hervor. Warum indische Filmemacher (und solche aus dem Süden ganz besonders) nicht erkennen können, dass sie in Sachen Action leider nicht mit Hongkong mithalten können, geht mir nie in den Kopf. Sie haben ihre eigenen Stärken - die sieht man u.a. beim Kampf, in dem Baji Rao abgeschlachtet wird - also warum nicht diese in den Vordergrund rücken?

Gerade diese rustikalen Kämpfe bekommt Prabhas ganz gut hin. Überraschend agil ist er auch in den Tänzen. Doch wo es hapert, ist das Schauspiel: Der stattliche Hüne steht in der Landschaft, als hätte er einen Besen im Allerwertesten und sucht sich dauernd nur eine möglichst maskuline Pose, die er kaum mehr verändert, anstatt so etwas wie natürliches Agieren zu üben. Er wirkt dadurch oft steif und lustlos, etwas, was nur in den Szenen mit Action oder Tanz wieder relativiert wird. Letztere sind inszenatorisch zwar oft etwas ähnlich, doch sie haben Schmiss. Die Lieder gehen ab, die Farbgestaltung ist herrlich, das Kokettieren zwischen den Geschlechtern ist (wie oft im Süden) knisternd und knapp am Schlüpfrigen vorbei.

Ihren Anteil am Gelingen dieser Show-Einlagen haben auch die weiblichen Partnerinnen - allen voran die süsse Shreya, die gut mit Prabhas harmoniert. Für Gastauftritte gewannen die Macher Aarti Agarwal ("Indra") und Munnabhai-Item-Girl Mumait Khan und da sie damals noch ungeheuer sexy war (verglichen mit zwei Jahren später) geht die Performance auch richtig ab. Von den restlichen Akteuren sind die meisten am Übertreiben, aber dies mit Verve. Vor allem Pradeep Rawat geniesst das Chargieren. Weniger erfolgreich indes die Darbietung von Shafi als gepeinigtem Halbbruder und Venu Madhav als nervigem Comic Relief. Mir ist klar, dass seine Spässe amüsanter gewesen wären, wenn ich (bis auf Anniyan) die parodierten Filme gekannt hätte, doch so oder so ist dieses mühsame und schlecht in die Handlung eingebaute Herumgezapple eine Pein.

Um an "Chatrapathi" seine Freude zu haben, muss man letztendlich über recht viel Quatsch hinwegsehen - von peinlichen CGI-Tricks während einer Hai-Attacke über nervige Möchtegern-Hongkong-Action bis hin zu triefendem Macho-Gehabe. Doch der Lohn fürs Durchhalten ist eine unterhaltsam inszenierte Action-Schose mit gut aufgelegten Stars, herrlichen Song-Einlagen und teilweise ansteckendem Pathos. Wenn der Held sich Wasser aus dem Ganges über den Kopf leert, dazu ein heiliger Choral erklingt, der Held sich danach das Hemd vom Leib reisst und mit funkelnden Augen den Schurken zu Brei haut - dann ist das der Grund, warum wir uns die immergleichen Handlungen überhaupt antun: Das hat nämlich Power und Wucht, wenn auch auf einem leicht in den Trash abgleitende Terrain

 

MEINE DVD
Maruti Video (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Telugu 5.1 und DTS mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Bei bewegten Szenen oft verpixelt, farblich überzeugend, Tonmix ebenso - Alternative DVD von i dream).

 

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anytamil (
IND)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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