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Italowestern. I/USA/E/MEX 
1968
Alternative Titel Once Upon a Time in the West; Spiel mir das Lied vom 
Tod
Regie Sergio 
Leone
Drehbuch Sergio Leoni und Sergio Donati nach der Story von Sergio Leone, 
Dario Argento und Bernardo Bertolucci
Produktion Fulvio Morsella
Musik Ennio Morricone
Kamera Tonino Delli Colli
Schnitt Nino Baragli
Darsteller Claudia Cardinale, Henry Fonda, Charles Bronson, Jason 
Robards, Gabriele Ferzetti, Paolo Stoppa, 
Woody Strode, Jack Elam, Keenan 
Wynn, Farnk Wolff, Leionel Stander
Länge 166 Min.
Kinostart 1968
| Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik | 
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©  
Text Marco Spiess, molodezhnaja 8.9.2016
©  Bilder Paramound, 
Screenshots molodezhnaja
STORY  
Eiskalt räumt der Killer Frank (Henry Fonda) für einen Eisenbahnunternehmer 
Siedler aus dem Weg. Zu seinen Opfern gehören auch der Farmer McBain und seine 
Kinder. Jill (Claudia Cardinale), die frisch angereiste Witwe des Ermordeten, 
will die Täter drankriegen. Hilfe bekommt sie vom Ganoven Cheyenne (Jason 
Robards) sowie einem mysteriösen Mundharmonikaspieler (Charles Bronson), der 
seine eigene Agenda hat.
REVIEW
 
    
Über "C’era volta il West", auf Deutsch bekannt unter 
dem weniger märchenhaften, aber trotzdem treffsicheren Titel "Spiel mir das Lied 
vom Tod", haben schon Tausende besser geschrieben als ich es je könnte. Jeden 
Shot analysiert, jeden Ton, jede Dialogzeile. Und das auch zu Recht, denn der 
Film ist nicht nur ein Eckpfeiler des Westerns, sondern des Kinos an sich. Aus 
dem Grund sollte ich meine paar Sätze wohl doch noch zum Besten geben. Fangen wir damit an, dass es mein 
liebster Western überhaupt ist. Mein Lieblings-Leone. Mein Lieblings-Morricone. 
Das ist schon mal was.
Die Liebe für den Film muss für einen Cineasten 
schon in der ersten Sequenz am Bahnhof beginnen. Oft kopiert und nie erreicht 
zeigt Leone drei Gauner, die warten. Auf was, bleibt erst unklar, es geht um das 
Wie. Fast ohne Dialoge, ohne Musik sogar, dafür begleitet von einer kurios 
spannungssteigernden Tonspur, die jedes Fliegensurren und jede Umdrehung des 
Windrads zum Nervenkitzel macht. Die Anspannung ist trotz der Ruhe richtiggehend 
spürbar, bevor sie sich im ersten Schusswechsel auflöst.
Die zweite Sequenz dürfte fast meine liebste sein, 
weil sie die Qualitäten von "C’era una volta il West" bestens zusammenfasst: 
Spannung, Melancholie, Wehmut, die Isolation und Kargheit an der Frontier. Wenn 
die Familie McBane auf die Ankunft der neuen Mama wartet und diese Freude jäh 
von den Schüssen einer Gangsterbande unterbrochen wird, dann zeigt sich Sergio 
Leones ganzes Genie. Jede Einstellung, jede Emotion: perfekt. Und die Einführung 
von Henry Fonda, von allen Kinofans geliebt als integrer Leading Man, hier als 
eiskalter Schurke: perfekt. Wenn der kleine Sohn vorher zur Titelmelodie zur Tür 
rausrennt: perfekt.
Die Musik, man müsste sie schon im ersten Satz 
erwähnen: Ennio Morricone hat für Leone schon vorher grandiose Soundtracks 
geschaffen, hier jedoch erreichte die Kooperation der beiden ihren Zenit. 
Morricone durfte die Noten anhand des Skripts schon vor dem Dreh schreiben und 
Leone inszenierte danach buchstäblich im Takt des Scores, was die Harmonie von 
Bild- und Tonspur erklärt. Jedes Leitmotiv ist genial, jedes Stück für sich 
genommen schon ein kleines Meisterwerk.
Das merkt man schon beim 
Titellied, aber vielleicht noch mehr, wenn später die nominelle 
Hauptdarstellerin Claudia Cardinale mit einem so herzerfrischenden Lächeln in 
der Stadt ankommt. Bald nämlich gesellt sich Morricones Thema dazu und rührt zu 
Tränen. Es ist eines der wenigen Stücke, das auch ohne die dazugehörigen Bilder 
schon feuchte Augen macht, weil es so schön und so wehmutsvoll klingt. Aber in 
Verbindung mit Leones Bildern erreicht es einen Grad der Perfektion, der 
niederknien lässt.
Weitere Highlights aufzuzählen, würde ganze Bücher 
füllen, denn nicht nur im Grossen stimmt alles, sondern auch im Kleinen. Wenn 
etwa Jason Robards beim ersten Auftritt die Lampe in Richtung von Charles 
Bronson stösst und die Beleuchtung für Unruhe sorgt. Es sind, wenn man so will, 
oft sehr offensichtliche cineastische Kniffe, die Leone einsetzt, aber er weiss 
genau, wann er sie einsetzen will, und wie. Mal extrem theatralisch, mal eher 
subtil, stets mit maximalem Effekt.
Das ist derart hochwertig, dass man 
bisweilen etwas Mühe hat, den Film noch als Italowestern einzuteilen. Die wurden 
ja oft dreckig und billig inszeniert, das schnoddrige, blutigere Gegenstück zu 
den edleren und moralistischeren US-Western. Doch Leone findet sich hier im Zwischenbereich, denn er 
hat zwar die Grobheit und Optik eines Italowesterns, paart diese aber mit ganz 
klassischen Elementen, für die er sich bei "High Noon" oder den Filmen von John 
Ford inspirieren liess. Er drehte dazu nicht nur (wie beim Spaghettiwestern 
üblich) in Spanien und Italien, sondern auch im "Ford’schen" Monument Valley.
Wo immer er sich inspirierte, mittlerweile ist sein Werk längst selbst 
Inspiration: Nur wenige Filme werden so gerne zitiert wie "C’era volta il West", 
nur wenige definieren den Western so schön wie er. Er ist gleichzeitig ein 
Abgesang auf den alten Westen und seine mystische Überhöhung. Gleichzeitig 
Italo- und klassischer Western. Gleichzeitig bodenständig und opernhaft. Eine 
Mischung, die vor allem in Europa extrem gut ankam: Während bis heute in Amerika 
Leones Vorgänger aus der Dollar-Trilogie ("Il buono, il brutto, il cattivo", 
1966) bekannter ist, dominierte "West" die Charts auf dem alten 
Kontinent. In Deutschland etwa ist er 
der dritterfolgreichste Film überhaupt, gemessen seit 1966.
Ich mag ihm 
das von ganzem Herzen gönnen, schliesslich kommt es selten genug vor, dass bei 
so kunstvollen und zeitlosen Filmen auch die Kasse stimmt.
EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2

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