Boys of Tomorrow (Südkorea, 2006)

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Drama
Südkorea 2006
Alternative Titel Wooriege naeileun upda; Uriege naeileun eobda; 우리에게 내일은 없다

Regie Dong-seok No
Drehbuch Dong-seok No
Darsteller Ah-in Yu, Byeong-seok Kim, Jae-sung Choi, Dong-ho Lee, Myeong-sin Park

Zuschauer -
Länge 92 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 14

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
					.

STORY
Ki-su (Byeong-seok Kim) war als Kind ein kleiner Rebell, mittlerweile ist er verantwortungsbewusst. Der junge Mann lebt in einer kleinen Wohnung, arbeitet als Autowäscher und trommelt in der Freizeit in einer Band. Er kümmert sich selbstlos um Yo-han (Dong-ho Lee), den kleinen Sohn seines besten Freundes Jong-dae (Ah-in Yu). Dem ist die Frau davon gerannt, weshalb er sich nicht mehr um den Kleinen kümmern kann. Jong-dae träumt lieber davon, endlich eine Waffe zu besitzen und sich den Respekt zu verschaffen, den er so nirgends bekommt. Ki-su beobachtet misstrauisch, wie Jong-dae beim Bordellbesitzer Mr. Kim (Jae-sung Choi) anheuert, von dem er sich Einfluss und dadurch auch eine Waffe erhofft. Ausgerechnet Kim: Der war vor Jahren dafür verantwortlich, dass Jong-daes Mutter einen seelischen Knacks erlitten hat und heute nur noch ununterbrochen betet und Gott anfleht.

REVIEW
Filme über Jugendliche ohne Zukunft gibts wie Sand am Meer. Und genau aus diesem Sandhaufen sticht "Boys of Tomorrow" nicht heraus. Er porträtiert zwar einfühlsam eine Freundschaft zwischen zwei Jungs und packt das alles in eine ansprechend gefilmte Form, doch zünden will das nie. Und Neues liefert das Drama schon gar nicht. Was dem Zweitling von Dong-seok No, dem Regisseur des Low-Budget-Films My Generation, fehlt, ist, ebenso wie dem Vorgänger, die Einzigartigkeit. Und ohne die ist man eben nicht viel mehr als ein Sandkorn in der weiten Filmwüste.

Immerhin setzt No seine etwas wackelige Kamera gut ein. Der Film atmet die Atmosphäre der Stadt, die Neonlichter, die Baugruben, die Hinterhöfe - das bietet ein interessantes Umfeld und kommt visuell ansprechend herüber, trotz leichtem Filmschul-Touch. Die beiden jungen Stars, Ah-in Yu und Byeong-seok Kim (My Generation), fügen sich wunderbar in diese Welt ein und spielen auch entsprechend stark. Doch ihre Figuren wirken zu wenig ausgereift. Vor allem Ki-su kommt als Rätsel herüber und bleibt leider auch weitgehend eins. Der rebellische Jong-dae bekommt etwas mehr Hintergrundmaterial, doch auch bei ihm fehlt etwas. Zu sehr vertraut No auf melancholische Jugendklischees, statt Fakten zu liefern. Selbst die Beziehung der beiden war mir lange nicht klar - ich ging eine Zeit lang davon aus, es wären Brüder.

No schert sich nicht gross um solche Details. Er lässt die Handlung dahin plätschern und erst gegen Schluss entwickelt sie so etwas wie Dramatik. Dann kommt Jong-des kleine Freundin ins Spiel, die im Sailor-Moon-Outfit Freier bedient und in einer goldigen Szene mit ihrem Liebsten, der etwa zwei Köpfe grösser ist als sie, zu tanzen versucht. Die beiden jungen Leute rutschen später in eine Szene, die erstmals im Film wirklich eine Bedrohung aufbaut, alles davor wirkt zu distanziert, zu passiv.

Ein Schuss ins Dunkel ist "Boys of Tomorrow" sicher nicht, dazu ist er zu kurzweilig, zu souverän inszeniert. Und auch die quälende Frage "was, wenn ich bis an mein Lebensende Autos waschen muss?" hallt nach, denn sie stellt die Frage nach der Zukunft, nach dem Tomorrow, nach der Vision einer Generation. Liegt die Hoffnung in einer Waffe? Liegt sie im Nachwuchs? Zum Schluss gibt der Film Antworten auf diese Fragen - und er hält fest, dass Freundschaft ein unbezahlbares Gut ist. Auch das absolut löblich. Mit etwas mehr Drive und spannenderer erster Filmhälfte hätte No hier durchaus etwas heraus holen können. Stattdessen ist es nur ein Jugendfilm unter vielen geworden. Glatter Durchschnitt eben.

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen, französischen und koreanischen Untertiteln.

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YesAsia (Liefert aus HK)

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