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Liebesdrama. USA/Indien. Englisch/Hindi
Alternativer Titel
-

Regie James Ivory
Drehbuch James Ivory,
Ruth Prawer Jhabvala
Produktion Ismail Merchant
Musik Shankar-Jaikishan
Kamera Subatra Singh
Choreografie Sudarshan Dhir
Darsteller Shashi Kapoor, Jennifer Kendal, Zia Mohyeddin, Aparna Sen,
Utpal Dutt, Nadira, Pinchoo Kapoor, Helen, Usha Iyer, Prayag Raj
Länge 110 Min.

Kinostart 1970
Box office classification
-
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 24.2.07
©  Bilder Criterion, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die amerikanische Bestsellerautorin Lucia Lane (Jennifer Kendal) reist nach Bombay, um nach Material für ein neues Buch zu stöbern. Dabei besucht sie ein Studio, in dem gerade eine Tanzsequenz mit Helen (Helen) und dem Superstar Vikram (Shashi Kapoor) gedreht wird. Vikram ist auf den ersten Blick fasziniert von der blonden Besucherin und wird ihr Wegbegleiter durch Bombays Nacht- und Gesellschaftsleben. Dies wiederum weckt die Eifersucht von Vikrams Ehefrau Mala (Aparna Sen) und von Schriftsteller Hari (Zia Mohyeddin), der selbst ein Auge auf Lucia geworfen hat. Als die Gefühle zwischen Vikram und Lucia zu stark werden, flieht sie in den Ashram eines Swamis (Pinchoo Kapoor).

 

REVIEW
Der Amerikaner James Ivory und sein indischstämmiger Lebens- und Produktionspartner Ismail Merchant alias Ismail Noormohamed Abdul Rehman (1936-2005) fanden 1961 zueinander und drehten mit ihrer langjährigen Drehbuchautorin, der aus Deutschland geflohenen Jüdin Ruth Prawer Jhabvala, zwei Jahre später ihren ersten gemeinsamen Film: "The Householder" - basierend auf einem Roman von Jhabvala. Das Trio inszenierte in den darauf folgenden Jahren fast 40 Filme gemeinsam, erst in Indien, später in England und den USA. Zu ihren früheren Kooperationen gehörte "Bombay Talkie" mit "Householder"-Star Shashi Kapoor.

Der Film beginnt als Parodie auf die Glitzer- und Glamourwelt Bollywoods, wandelt sich später aber zum interkulturellen Liebesdrama zwischen Kapoor und seiner britischen Ehefrau Jennifer Kendal (1934-1984). Das Casting ist ideal: Sashi, attraktiv und schneidig wie eh und je, gibt den Bollywood-Helden, Kendal die Sinn suchende Westlerin, die nach Friede, farbigen Festivals und schicken Kleidern sucht. Und Nautch-Queen Helen absolviert im goldenen Dress eine Gastrolle als sich selbst, tanzend auf einer überdimensionierten Schreibmaschine.

Doch Ivory und Jhabvala wissen nicht richtig, wohin sie dieses Setup leiten sollen. Schnell schleichen sich Längen ein. Und trotz der umwerfenden Bildgestaltung von Satyajit Ray-Kameramann Subatra Mitra wird die ungelenke Liebes- und Sinnsuche bald ziemlich öde. Die Szenen im Ashram etwa, die perfekt illustrieren könnten, dass eine innerlich leere Person weder im "geistlosen" Westen noch im "spirituellen" Osten ihre Offenbarung finden kann, verschenken zu viele Chancen auf pointierte Kritik. Gerade in einer Zeit, in der Hordenweise Hippies über den Subkontinent von Goa bis Katmandu hergefallen sind, hätte etwas mehr Biss nicht schaden können - dass der Guru ein oberflächlicher Pascha ist und seine Anhängerinnen dümmliche, reiche Amerikanerinnen, hätte man durchaus besser auskosten können. Und spannender.

Doch "Bombay Talkie" plätschert brav und orientierungslos vor sich hin, bis hin zum schnellen, aber unbefriedigenden Schluss. Es bleibt ein Film zurück, ungemein attraktiv anzusehen, wunderbar aufgegleist und besetzt, aber so zerfahren und oberflächlich, dass rasch alle Faszination flöten geht und der Langeweile weicht. Es ist bezeichnend, dass der wohl beste Teil des Films der Vorspann ist: Ein paar Männer tragen den Filmtitel als Plakat durch Bombays Strassen, es folgen zauberhaft illustrierte Cast- und Crew-Tafeln, platziert irgendwo in der Millionenstadt und gemalt im Stile Bollywood'scher Filmplakate. Das hat Raffinesse und Stil. Ebenso die spätere Schreibmaschinen-Szene. Von da an gehts langsam bergab.

 

MEINE DVD
Criterion / HVE (USA), Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Englisch & Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln (Hindi-Texte nicht untertitelt).
Disk Rating * * * ½ (Wie von Criterion gewohnt: Tolle Restauration und gute Extras - "Helen, Queen of the Nautch Girls" ist besser als der Film selbst)

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb
Bollywoodblog (8/10)

 

SCREENSHOTS

 


 

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