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Experimentaldrama. Spanien
Alternativer Titel Rapture

Regie Iván Zuluet
Drehbuch Iván Zuluet
Produktion Nicolás Astiarraga
Musik Negativo, Iván Zulueta
Kamera Ángel Luis Fernández

Schnitt
José Luis Peláez, José Pérez Luna, María Elena Sáinz de Rozas
Darsteller Eusebio Poncela, Decilia Roth, Will More, Marta Fernández Muro,
Helena Fernán-Gómez, Max Madera, Carmen Giralt
Länge
110 Min.

Kinostart 1980

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 22.6.2013
©  Bilder Bildstörung, Screenshots molodezhnaja


STORY
Madrid: Der Horrorfilmregisseur Jose (Eusebio Poncela) ist mit seinem neuen Werk um Werwölfe und Vampire noch nicht ganz zufrieden. Auch daheim wartet Ärger, denn seine heroinsüchtige Ex Ana (Cecilia Roth) hat sich bei ihm eingenistet. Da bekommt Jose ein einige Super-8-Bänder und ein Tonband zugeschickt. Das Material stammt von Pedro (Will More), den er bei Dreharbeiten kennengelernt hat. Der junge Mann hat ein kindliches Gemüt und hatte immer alles mit seiner Kamera eingefangen. Jose beginnt, sich an jene Zeit vor einem Jahr zu erinnern. An Pedro, an dessen Cousine Marta (Marta Fernandez Muro). Und langsam wird ihm klar, dass Pedro nicht übertreibt, wenn er erklärt, durch diese Filme einen Zustand der Verzückung erreicht zu haben.

 

REVIEW
Vergleiche werden bei "Arrebato" massenhaft herumgereicht. Es sei ein spanisches Ebenbild zum jungen David Lynch, zum jungen Roman Polanski, zu David Cronenbergs Kultfilm "Videodrome". Doch all dies zielt zu weit, denn auch wenn der letzte Spielfilm von Iván Zulueta (1943-2009) durchaus Kultfilm-Potential hat, so wirkt er immerzu verkünstelter, abstrakter und letztendlich auch prätentiöser als die genannten "Vorbilder" oder "Nachzügler". Das Werk aus dem Movida-Madrilena-Bewegung, die nach dem Ende der Franco-Diktatur Spaniens Kino aufrüttelte, ist zu verbissen darauf fokussiert, sich durch radikale Ideen vom Mainstream abzuheben, dass es völlig vergisst, noch eine dramaturgisch mitreissende Story zu erzählen.

Geil an dem Film ist sicherlich die Optik. Zulueta hat ein Auge für ungewöhnliche Kompositionen und das Spezielle im Bild. Kein Wunder also, dass er nach seiner durch Heroinsucht bedingten Karrierepause, weiter fürs Fernsehen arbeitete und als Poster-Designer einen gewissen Ruf erlangte. So stammen etwa die frühen Poster zu den Pedro-Almodovar-Filmen von ihm. Almodovar, der damals ähnlich radikale und sexuell aufgeladene Filme machte, war ein guter Freund von Zulueta und seine Stimme ist auch in "Arrebato" zu hören. Doch der junge Pedro schaffte es besser, seinen Kult auch mit interessanten Geschichten zu verknüpfen.

"Arrebato" dagegen ist ziellos. Er hat Sex in verschiedenen Variationen zu bieten, aber nur selten ist er knisternd oder frech, eher schon beiläufig aufgetischt. Die Figuren verhalten sich alle leicht abnormal und das Interesse für sie schwindet schnell. Dann ist das Gebrabbel, das von Pedros Tonband kommt, ein richtiger Aufreger, denn es handelt sich um bedeutungsschwangeren Quatsch, der nichts zur Geschichte beiträgt und wenig erhellend vor sich hin plätschert. Ähnlich unpassend auch der Synthesizer-Soundtrack, der manchmal aufdringlich ist, manchmal kaum wahrnehmbar, aber nur selten wirklich sinnig.

Mag sein, dass Zulueta mit dem Ganzen eigene Dämonen bekämpfen wollte, denn der Film trägt autobiografische Züge. Damit rückt er näher an Lars Von Trier, der denselben Weg ging und ebenso durchwachsene Resultate vorweisen konnte. Solche Produktionen haben oft das Zeug dazu, Kultfilme zu werden, oder nach einer längeren Zeit des Vergessens als grandiose Entdeckung gefeiert zu werden. Im Fall von "Arrebato" passierte das aber eher zu Unrecht, denn das ganze Meta-Geschwafel ist anstrengend, den Vampirismus als Metapher für den kräftezerrenden Akt des Filmemachens hinzustellen zu albern. Wer nicht auf Zuluetas drogenverhangenen Welle mitschwingt, der wird von all dem rasch gelangweilt, ein paar kuriose Szenen und gelungene Bilder hin oder her.

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2


 

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