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Horrorfilm
Südkorea 2006
Alternative Titel Haunted Village; 아랑

Regie Sang-hoon Ahn
Drehbuch
Sang-hoon Ahn, Seon-ju Jeong
Darsteller Yun-ah Song, Dong-Wook Lee, Jong-su Lee, So-yeong Choo, Ok-bin Kim

Zuschauer 820'086 
Länge
97 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 14

  

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 31.8.06
©  Bilder Lotte Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die energische Polizistin So-young (Yun-ah Song) recherchiert mit ihrem neuen Partner (Dong-Wook Lee) das Ableben mehrerer Männer. Alle scheinen von innen heraus erstickt zu sein. Was verband die Opfer? Und waren sie vielleicht durch einen Schock wegen Kontakts mit einem Geist umgekommen? Eine kleine Salzhütte scheint die Ermittler auf eine Spur zu bringen.

 

REVIEW
"Arang" wurde von Kritikern in Ost und West gescholten - massgeblich darum, weil er zum wiederholten Mal eine Story um einen langhaarigen, weiblichen Geist auftischt, der seine Rache fordert. Tatsächlich handelt es sich dabei um ein ausgelutschtes Stil-Element des asiatischen Horrors. Doch die meisten Filme, die sich dieses Stilmittels bedienten und durchfielen, enttäuschten nicht wegen den Geisterfrauen an sich, sondern wegen der schwachen Story darum herum. Analysieren wir als Gegengewicht das gerne zitierte Vorbild: Ring. Der funktionierte für mich so gut nicht nur wegen dem Mädchen mit seinen Haaren, ja nicht einmal nur wegen den unheimlichen Szenen im Brunnen - sondern weil hinter dem Schicksal des Mädchens ein Mysterium steckte, das es aufzuklären galt. Gleichsam der Krimi hinter dem Horror. Genau da versagten viele der Nachzügler.

Und genau da hat mich "Arang" positiv überrascht. Im Mittelteil recherchiert die Polizistin die Hintergründe und langsam setzt sich ein Puzzle zusammen, das dramatisches Gewicht mit sich bringt. Dass die Geisterszenen ausserdem sehr stimmungsvoll und gruselig inszeniert sind, trägt zum Gelingen bei. Während des Mittelteils von "Arang" hab ich mich jedenfalls deutlich stärker gegruselt als bei jüngeren koreanischen Genre-Beiträgen wie dem mancherorts überschätzten The Wig. Also warum dann doch nur 2½ Sterne? Weil eben nur der Mittelteil funktioniert.

Der Anfang braucht etwa drei Auftaktszenen, bevor wir überhaupt in den Hauptplot einsteigen. Ein Zeichen dafür, dass Regiedebütant Sang-hoon Ahn sich auch später nicht richtig entscheiden kann. Und tatsächlich, in der letzten halben Stunde kommt das voll zum tragen: Auf einen halbgaren Twist (der zu Logiklöchern führt) folgt eine Serie von Szenen, die zuvor eingeführte McGuffins (Bild, Film, Foto, Narbe) unbeholfen zu erklären versuchen und zu allem Übel eine vorher unwichtige Person zu einem zentralen Faktor in dem Verwirrspiel hochstilisiert. Mindestens die Hälfte der im Finale aufgetischten Ideen habe ich schlicht nicht mehr kapiert - massgeblich die Narben-Sache oder eine kurze Montage dreier Frauen - und bei der anderen Hälfte macht sich Enttäuschung breit, weil sie weder das Rätsel noch das Drama des Plots schön abrunden können. Mir war zu dem Zeitpunkt schon klar, dass die Story des Geists und die von So-youngs Vergangenheit überlappten, bloss in welcher Form ging völlig an mir vorbei.

Es ist schwer zu sagen, bei welchen Elementen ich ausgehängt habe, aber wenn mich jemand über den Film ausfragen würde, müsste ich bei manchen Stellen passen. Hab ich am Schluss irgendeine Verwandtschaftsbeziehung übersehen? Wieso hat sich der junge Mann auf das Filmen eingelassen? Wer ist der Kerl mit der Narbe und wo muss ich den einordnen? Die Auflistung dieser Fragen macht ohne Kontext wenig Sinn, sie sind daher auch keine Spoiler, doch Gedanken wie diese liessen mich danach nicht los. Ich habe den Schluss nochmals durchgeschaut, als ich die Screenshots machte, doch erhellender wurde dabei nichts. Und so bleibt am Ende dann ein riesengrosser Frust. Warum so viele mysteriöse Verknüpfungen, die, wenn überhaupt, kaum zu dechiffrieren sind? Warum nicht den im Mittelteil gut aufgebauten Plot zu Ende denken. Ich hätte sogar ein schwaches Ende hingenommen, aber bitte kein solches, das Ratlosigkeit verbreitet.

Für diesen Frust gibts den grössten Abzug. Daneben für die etwas reservierte Inszenierung und die x-te Aufwärmung des Geisterdamen-Themas. Aber verdammen kann ich "Arang" nicht. Yun-ah Song (Lost in Love) und Jungschauspieler Dong-Wook Lee agierten souverän, der Mittelteil ist wunderbares Gänsehautkino. Davon kann man nie wirklich genug bekommen. Das sind nicht die letzten Worte einer richtigen Kritik, sondern einer Zusammenfassung meines negativen Seherlebnisses. Ein Reviewer sollte ja erhellen, nicht kapitulieren, deshalb bitte Bewertung und Text nicht so ernst nehmen wie sonst. Aber ich denke, dass, wenn ein Film seine Zuschauer nur noch irritiert zurück lässt, dies festgehalten werden sollte. So wie es etwa Roger Ebert bei seinem längst legendären Verriss von "The Usual Suspects" tat, der hier überraschend gut zu "Arang" passt: "To the degree that I do understand, I don't care. It was, however, somewhat reassuring at the end of the movie to discover that I had, after all, understood everything I was intended to understand. It was just that there was less to understand than the movie at first suggests."
 

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 und DTS mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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