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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-

Regie Yash Chopra
Drehbuch Akhtar-Ul-Iman
Produktion B.R. Chopra
Songs Ravi
Darsteller Dharmendra, Feroz Khan, Saira Banu, Mumtaz, Johnny Walker,
Randhawa, Ajit, Uma Dutt, Anwar Hussain, Iftekhar, Gajanan Jagirdar
Länge 168 Min.

Kinostart 1969
Trade classification
Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 11.11.06
©  Bilder Yashraj, Screenshots molodezhnaja


STORY
Jai Kishan alias J.K. (Feroz Khan) ist ein reicher Unternehmer, der jedoch ohne familiäre Bindung lebt. Eine Ersatzfamilie fand er in jener seines besten Freundes Munish Mehra (Dharmendra): Der Ingenieur ist ein gutherziger Mann, der J.K. als seinen Bruder betrachtet. Nichts kann die beiden trennen und die Heirat von Munishs Schwester Renu (Nazima) mit J.K.s kleinem Bruder Kuki soll die Bande noch enger machen. Während den Arbeiten an einem riesigen Damm-Projekt verliebt sich Munish in die Sozialarbeiterin Meena Khanna (Saira Banu). Noch bevor er J.K. davon berichten kann, verliebt der sich während dem Urlaub in Shimla ebenfalls - und auch in Meena. Da Munish seinem "Bruder" die Freude nicht nehmen will, überlässt er ihm Meena, doch die weigert sich. J.K. glaubt, Munish habe sich zwischen ihn und seine Geliebte gestellt und feuert ihn. Die Freundschaft zerbricht und mit Hilfe der verführerischen Rita (Mumtaz) versucht J.K., Munishs Bemühungen zu sabotieren, der Firma von J.K. üble Machenschaften nachzuweisen.

 

REVIEW
1969 endete die konstruktive Zusammenarbeit zwischen B.R. Chopra und seinem Bruder Yash Chopra mit den beiden Filmen Ittefaq und "Aadmi Aur Insaan". Während ersterer die Regeln des kommerziellen indischen Films brach (keine Songs, ungewöhnliches Ende, nur ein wichtiges Set), war "Aadmi Aur Insaan" ein typischer Multistarrer in bester Sixties-Manier. Der Film liefert all die westlich inspirierten Party-Tänze, die Intrigen und Songs, die man von einem Werk der Ära erwarten konnte, unterhaltsam inszeniert von Yash Chopra. Doch von einem erinnerungswürdigen Werk könnte kaum die Rede sein.

Gräbt man jedoch etwas tiefer, bietet "Aadmi Aur Insaan" ein paar interessante Denkanstösse. So handelt der zweite Song "Jaagega Insaan" davon, wie Indien technologisch den grossen Sprung schaffen und an westliche Nationen anknüpfen wird. Stolz präsentiert man den riesigen Damm und die grosse Baustelle als Symbol des Aufbruchs. Dies spiegelt ein Bild des urbanen Sechziger-Indiens wider, das im Kontrast steht zu den Jahren nach der Unabhängigkeit, in denen westlicher Einfluss bekämpft wurde und aus Gründen der Einheit des jungen Staates ein patriotischer Kurs gefahren wurde. Erst in den Sechziger-Jahren, als die alte Garde langsam in den Hintergrund trat und 1964 mit Nehru der erste Ministerpräsident des freien Indiens starb, setzte ein Wandel ein, der sich auch in indischen Filmen niederschlug. So ist etwa der Aufschwung von Helden wie Shammi Kapoor und Rajesh Khanna zu erklären, die zwar durch und durch indisch sind, aber gerne in der Welt herumreisen und westliche Mode ebenso schätzen wie westlichen Lifestyle.

"Aadmi Aur Insaan" stellt jedoch die Frage, ob Indien auch bereit ist, für diese globale Annäherung und den proklamierten Aufschwung. In der zweiten Hälfte des Films lautet die Antwort "nein": Korruption, Misswirtschaft und Vetternwirtschaft verhindern, dass der Fleiss der indischen Arbeiter in einem echten wirtschaftlichen Boom mündet. Chopra erklärt deutlich, dass das Potential da wäre, es aber durch den Machthunger der Reichen zerstört wird. Eine durchaus prophetische Aussage, wenn man bedenkt, dass Indien danach weitere 30 Jahre vergebens auf einen echten Boom hoffte und erst mit dem Erreichen des Internet-Zeitalters einen partiellen, vorerst auf die Metropolen beschränkten, Aufschwung erlebt. Und Korruption gibt es immer noch.

Durch diesen interessanten Blick in die indische Wirtschaftsmechanik, die auf sehr rudimentäre, aber dadurch auch leicht verständliche Weise abhandelt wird, gewinnt "Aadmi Aur Insaan" an Wert. Der Rest liefert primär solide Unterhaltung. Da wäre etwa die flotte Musik von Ravi, da sind die herrlichen Klamotten, die abwechslungsreiche Szenerie und die gut aufgelegten Akteure. Meine Probleme habe ich lediglich mit Dilip Kumars Ehefrau Saira Banu (Junglee), die etwas zu biestig wirkt mit ihrem kantigen Gesicht und dem übertriebenen Make-up. Sie als romantische Heldin zu akzeptieren, braucht viel Goodwill. Mumtaz als ehrgeizige Verführerin, Dharmendra als grundehrliche Seele und der "Filmfare"-gekrönte Feroz Khan als durch den Mammon fehlgeleiteten Industriellen liefern hingegen alle saubere Arbeit. Sie halten die Story zusammen, die hin und wieder etwas gar stark durch Zufälle und Missverständnisse dirigiert wird. Dass etwa Meenas Eltern die Hochzeit der Tochter akzeptieren, ohne sie auch nur zu fragen, passt nicht ganz ins Bild, das zuvor von dieser Familie gezeichnet wurde. Und dass nicht einer einmal den Namen des Verlobten ausspricht, ist auch höchst drehbuchmotiviert. Es hat mehrere solcher Passagen, wo das Drehbuch eingreift und das Schicksal in die geeigneten Bahnen lenkt, doch Bollywood-Fans sind das ja gewohnt. Ebenso das juristisch unhaltbare Finale. Aber was zählt sind der Unterhaltungswert (der ist da) und den Blick in Indiens Aufbruchs-Zeitalter. Das macht den Film allemal sehenswert.

 

MEINE DVD
Yashraj (USA), Code 0, NTSC
Vollbild
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Farblich stattliches, mittelscharfes, aber oft "for nostalgic appeal" zerkratztes und fehlerhaftes Bild. Untertitel gut, setzen aber bei einer kurzen Szene ganz aus).

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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