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Actiondrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
1971: Prisoner of War

Regie Amrit Sagar
Drehbuch Piyush Mishra
Produktion Moti Sagar, Subhash Sagar, Anand Sagar,
Prem Sagar, Syoti Sagar, Amrit Sagar, Shakti Sagar, Shiv Sagar
Songs Akosh Sagar
Kamera Chirantan Das
Darsteller Manoj Bajpai, Ravi Kishan, Deepak Dobriyal, Chittaranjan Giri,
Sunil Chavan, Kumud Mishra, Deepi Gupta, Gyan Prakash, Manav Kaul
Länge 138 Min.

Kinostart 9.3.2007
Box office classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 14.4.07
©  Bilder Studio 18, Screenshots molodezhnaja


STORY
1971, nach dem indisch-pakistanischen Krieg, der zur Teilung Pakistans und Gründung Bangladeschs führte: Indien hat Tausende Kriegsgefangener freigelassen, Pakistan ebenso - doch viele indische Soldaten bleiben in Haft. Das offizielle Pakistan bestreitet die Existenz dieser Gefangenen. Um während den Kontrollen des Roten Kreuzes nicht
aufzufliegen
, verlegen die Pakistanis die indischen Soldaten aus den staatlichen Gefängnissen in ein abgelegenes, geheimes Lager nahe der Grenze. Dort sitzt auch der Major Suraj Singh (Manoj Bajpai) mit seinen Männern. Er will den Beteuerungen der Pakistanis nicht glauben, dass sie bald freigelassen werden - und plant daher gegen den Willen seines Vorgesetzten, Oberst Puri (Gyan Prakash), die Flucht. Am pakistanischen Nationalfeiertag organisieren Singh und seinen Kumpanen Cpt. Kabir (Kumud Mishra), Subedar Ahmed (Chitaranjan Giri), Lt. Ram (Manav Kaul), Cpt. Jacob (Ravi Kishan) und Lt. Gurtu (Deepak Dobriyal) ein Ablenkungsmanöver, um aus dem Lager zu türmen und sich zur Grenze durchzuschlagen.

 

REVIEW
Der filmisch bisher nicht aufgefallene Sagar-Clan produzierte mit "1971" einen packenden Ausbruchsfilm, der sich inhaltlich an Klassiker wie "The Great Escape" ("Gesprengte Ketten", 1963) orientiert. Kein Kriegsfilm also über den indisch-pakistanischen Krieg, von denen gab es weiss Gott
schon genug. Und die meisten taugten nichts. "1971" dagegen ist fesselndes Kino, etwas pathetisch, etwas vorhersehbar - aber stets bewegend und aufwühlend inszeniert. Erstaunlich, dass hier mit Amrit Singh ein Debütant auf dem Regiestuhl sass. Ein Salut für diesen sehenswerten Erstling.

Der Klumpfuss des Films ist sein Realitätsanspruch. Im Vorspann steht noch das übliche Rechtsgebrabbel von wegen es handle sich um fiktive Personen und alle Parallelen zu realen Menschen seien ungewollt. Am Schluss hingegen, und so verkauft auch die Werbekampagne den Film, suggeriert "1971" ganz klar, es handle sich um historisch fundiertes Material, wodurch auch die Anklage abgeleitet wird, Pakistan habe immer noch indische Kriegsgefangene in seiner Gewalt. Im Abspann werden auch Personen mit Namen aufgelistet. Das alles ist eine etwas unglückliche Vermengung von Fiktion und Realität. Das Thema der Kriegsgefangenen an sich ist eines, das politisch behandelt werden muss - aber nicht unbedingt in Vermischung mit einem fiktiven Spielfilm.

Das zweite, eher cineastische Manko, ist eines der Formelhaftigkeit. So gibt es in der zweiten, actionlastigeren Filmhälfte alle paar Minuten eine obligatorische "ich opfere mich heldenhaft für die Gruppe"-Szene. Einige davon gehen ans Herz, doch der Ablauf ist stets etwa gleich. Schlimmer noch: Man weiss meist genau, wer der nächste ist, der sich opfert, denn bei jedem neuen Unfall oder Zusammenstoss gibt es einen Verletzten, der dann Hauptkandidat für den Opferstock wird. Und wenn er sein Leben lässt, wird der nächste verletzt. Dieses Domino-System ist etwas plump, aber durchaus noch effektiv.

Am Rest gibt es wenig auszusetzen: Die Schauspieler liefern durchs Band saubere Arbeit ab, ohne zu Chargieren oder gross zu übertreiben. Die Musik, die anfänglich etwas zu oft den weltberühmten "Colonel Bogey March" (den aus "Die Brücke am Kwai" und, ähm, der "Underberg"-Werbung) einspielt, entwickelt beinahe Hollywood'schen Orchestral-Bombast, doch meist passend zum Film. Chirantan Das' (Dansh) Landschaftsbilder aus Himachal Pradesh sind eine Wucht, die Aufnahmen im Lager von überzeugender Einfachheit.

Doch die grösste Freude an "1971" bleibt Amrit Sagars Talent als Geschichtenerzähler, das heisst seine Kombination aus einfacher, aber stringenter Story mit packender, effizienter Inszenierung. Keine nervtötenden Soundeffekte, keine missratenen Seil-Stunts - sondern klassisches, ja altmodisches Herangehen an Action und Spannungsaufbau. Und siehe da, das funktioniert eben immer noch tausendmal besser als Möchtegern-Matrix-Geklone made in India, das leider das Actionkino des ganzen Subkontinents verseucht hat und fast jeden Actionfilm Indiens nur noch als Trash erträglich macht.

Ein Hauch von Anti-pakistanischer Stimmung hängt sicher über "1971" und wer mit zu patriotisch angeschwollener Brust an das Werk herangeht, bekommt diese wohl in den falschen Hals. Doch auch die indische Seite erntet Kritik und auf pakistanischer gibt es durchaus genügend Stimmen der Vernunft. Immerhin ist der Hintergrund real und angesichts des damaligen Konflikts die Motivationen der einzelnen Figuren durchaus glaubhaft. Der Film ist denn auch weniger als politisches oder historisches Statement zu sehen, sondern als unterhaltsames Actiondrama. Eines über mutige Männer und ihre spektakuläre Flucht.

 

MEINE DVD
Studio 18 (IND/USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs). Weitere Untertitel: Arabisch, Telugu, Malayalam, Bangla, Tamilisch
Disk Rating * * * (Mit einigen Kratzern und zu starkem Farbkontrast, aber Bild meist scharf und mit wenig Artefakten. Untertitel nach der Hälfte etwas verschoben)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (3½/5)
Rediff.com (3½/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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